Nach dem Terroranschlag in London nimmt die britische Polizei bei Razzien sieben Personen fest. Sie korrigiert die Zahl der Todesopfer von fünf auf vier. Unter den Toten ist auch der Attentäter. Dutzende Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt. Die Ermittler vermuten einen islamistischen Hintergrund.
Wie Scotland Yard am Donnerstag mitteilte, seien insgesamt sechs Wohnungen in London, Birmingham und anderen Orten durchsucht worden. Die Ermittlungen würden fortgesetzt, sagte der Chef der Anti-Terror-Einheit, Mark Rowley. Der Attentäter sowie drei weitere Menschen seien getötet worden. Die drei Todesopfer seien eine Frau, ein Mann sowie ein Polizist.
29 Verletzte wurden nach Rowleys Angaben noch im Krankenhaus behandelt. Sieben von ihnen seien in einem lebensbedrohlichen Zustand. Am späten Mittwochabend hatte die Polizei die Zahl der Verletzten mit 40 angegeben.
Der Attentäter war am Mittwoch, am Jahrestag der Terroranschläge von Brüssel, auf der Westminster-Brücke neben dem Parlament mit einem Auto in Passanten gerast. Anschließend erstach der Mann auf dem Parlamentsgelände einen Polizisten. Dessen Kollegen erschossen den Angreifer.
An der Westminister Bridge befindet sich neben dem Parlament, dem Westminster Palace, auch der Big Ben. Ganz in der Nähe liegt auch die Westminister Abbey und das Riesenrad an der Themse, das London Eye.
Zur Identität des Angreifers wollte der Londoner Anti-Terrorchef keine Angaben machen. Die Polizei gehe aber davon aus, dass er den Anschlag vom Vortag allein verübt habe. Er sei ein Einzeltäter gewesen, der „vom internationalen Terrorismus inspiriert“ gewesen sei. Rowley kündigte an, dass zusätzlich bewaffnete Polizeikräfte in den kommenden Tagen in London eingesetzt würden, um die Öffentlichkeit zu sichern. Hunderte Ermittler arbeiteten an dem Fall.
Der Terrorismusexperte Peter Neumann vom Londoner King’s College sagte, er gehe von einem Anschlag mit islamistischem Hintergrund aus. „Das ist genau die Art von Anschlag, die der IS promotet und anstiften will“, sagte Neumann.