Der mutmaßliche Täter sei ein „Soldat“ der Terrormiliz gewesen, schreibt ein IS-Sprachrohr. Der MI5 hatte den Mann schon lange im Visier.
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ beansprucht die Urheberschaft des Anschlags von London für sich. Ein „Soldat“ des IS habe die Operation ausgeführt, schreibt das IS-Sprachrohr Amaq unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitskreise. Der Angreifer sei damit Aufrufen gefolgt, Bewohner von Staaten der internationalen Koalition anzugreifen.
Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag einige Informationen über den mutmaßlichen, bei dem Anschlag ebenfalls getöteten Täter. Die Ermittler identifizierten ihn als Khalid Masood. Der 52-Jährige war demnach wegen verschiedener Straftaten, aber nicht wegen terroristischer Aktivitäten verurteilt worden. Er sei offensichtlich vom „internationalen Terrorismus inspiriert gewesen“, so Scotland Yard. Trotzdem fahnde man nach möglichen Mitwissern oder Unterstützern. In der Nacht wurden sechs Wohnungen in London und Birmingham durchsucht, acht Personen wurden festgenommen. Sie werden verdächtigt, Terroranschläge vorbereitet zu haben. Wie und ob sie in Verbindung mit dem Täter stehen, ist derzeit nicht bekannt.
Am Freitagmorgen meldete die Polizei zwei weitere Festnahmen: Es handle sich um „bedeutsame“ Festsetzungen in der Region um Birmingham im Nordwesten des Landes, sagte der Anti-Terror-Beauftragte Mark Rowly.
Masood sei in Kent geboren und habe in den West Midlands gelebt, einer Gegend um Birmingham. Der MI5, der britische Inlandsgeheimdienst, habe ihn vor Jahren schon einmal auf dem Radar gehabt, wegen des Verdachts auf gewaltbereiten Extremismus. Gegenwärtig habe er aber nicht mehr unter Beobachtung gestanden. Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag habe es nicht gegeben.
Am Tag nach der Tat, bei der vier Menschen getötet wurden, gab sich Premierministerin May kämpferisch. Der Terror werde Großbritannien nicht besiegen, sagte sie in einer Ansprache im Parlament.