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Seehofer macht weiter – und die Partei stellt sich hinter ihn

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Brav warten die meisten CSU-Vorstandsmitglieder ab, was Parteichef Horst Seehofer zu verkünden hat. Dann finden es alle gut – mit Ausnahme der Opposition in…
Der Respekt vor dem Parteichef ist in der CSU durchaus unterschiedlich ausgeprägt. Da gibt es, wie sich vor der Parteizentrale zeigte, die ganz besonders Höflichen, die erst einmal abwarten, was Horst Seehofer zu erklären hat. Ex-Parteichef Erwin Huber zum Beispiel lässt sich nur eine launige Grundsatzerklärung zu seiner eigenen Person entlocken: „Ich gehöre zu den schweigenden und betenden Parteisoldaten.“ Auch Landtagspräsidentin und CSU-Vize Barbara Stamm hält sich demonstrativ zurück: „Jetzt ist nicht meine Stunde.“
Dann gibt es diejenigen, die nicht länger um den heißen Brei herumreden. Ex-CSU-Chef Edmund Stoiber zum Beispiel ordnet gleich mal politisch ein, was in dem Moment noch gar nicht verkündet ist. Dass Horst Seehofer als Parteichef und Ministerpräsident über das Jahr 2018 hinaus weitermachen will und Innenminister Joachim Herrmann den CSU-Frontmann im bevorstehenden Bundestagswahlkampf geben soll, nennt Stoiber „eine rundherum mehr als ausgezeichnete Lösung“.
Tja, und dann ist da noch ein Spezialfall: Markus Söder. Er hatte lange gehofft, Seehofer bald nachzufolgen, und ist nun dazu verurteilt, als „Kronprinz“ weiterzumachen. Er demonstriert zumindest Treue zur Partei. „Ich finde es gut, dass wir jetzt dann Klarheit haben. Ich denke, es ist wichtig für die CSU, dass wir die zwei schwierigen Wahlgänge sehr geschlossen angehen. Wenn der Ministerpräsident und Parteivorsitzende weitermacht, hat er meine ehrliche Unterstützung.“
Hört er 2018 auf – oder doch nicht? Soll der nächste CSU-Chef in Berlin sitzen – oder doch nicht? Horst Seehofer hat sich zu derlei Fragen in den vergangenen Jahren immer wieder geäußert – und sich dabei manchmal selbst korrigiert.
Am 19. September 2012 erklärt Seehofer seine Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2013. «Ich bin bereit, mit Euch gemeinsam in diesen Kampf zu gehen», sagt er auf einer Fraktionsklausur. Einen Tag später kündigt er an, dass er zwar die komplette Legislaturperiode bis 2018 ausfüllen, dann aber sicher aufhören will: «Dann ist auch Schluss.»
Am 26. Oktober 2014 schließt Seehofer eine weitere Amtszeit als bayerischer Ministerpräsident nicht mehr aus. «Ich habe das große Ziel, dass wir in der CSU einen geordneten Generationenübergang hinbekommen. Aber ich wüsste auch, was ich zu tun hätte, wenn kein ordentlicher Übergang gewährleistet wäre», sagt er dem «Spiegel».

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