Die Deutsche Bank verliert im Investmentbanking gegenüber den US-Banken an Terrain.
Die Deutsche Bank ist gegenüber wichtigen Konkurrenten aus Europa und den USA mit ihrem Investmentbanking ins Hintertreffen geraten. Zwar konnte sie im ersten Quartal des laufenden Jahres in dem Geschäftsbereich – der das Beratungs-, Emissions- und Finanzierungsgeschäft umfasst – leichte Zuwächse vermelden. Diese waren bei anderen Banken vergleichbarer Größe jedoch deutlich umfangreicher.
Nach Herausrechnung von buchhalterischen und Sondereffekten stagnierten die Einnahmen im Bereich „Corporate and Investment Banking“ im ersten Quartal. Im Bereich Global Marktes stiegen die Einnahmen um etwa 9 Prozent. Das Wachstum der Einnahmen bei den großen amerikanischen Investmentbanken lag mit durchschnittlich 21 Prozent jedoch deutlich darüber, berichtet die Financial Times.
Im Handel ging das Vorsteuerergebnis insgesamt zurück. Einem starken Anleihehandel stand hier ein weniger starker Aktienhandel gegenüber. Die Einnahmen im Aktienhandel fielen 10 Prozent geringer als im ersten Quartal 2016 aus. Auch beim Wachstum im Anleihehandel lag die Deutsche Bank hinter den fünf größten Investmentbanken aus den USA zurück.
Der Vorstandsvorsitzende John Cryan ist sich über die Renditeschwäche im Klaren und fordert weitere Anstrengungen, um die Überschüsse auszubauen. „Unsere finanziellen Ergebnisse in den ersten drei Monaten zeigen deutlich, wie wichtig es in diesem Zusammenhang ist, noch mehr zu tun. Wir generierten Vorsteuergewinne von 878 Millionen Euro. Auch wenn das rund 50 Prozent mehr ist als im schwierigen ersten Quartal 2016 müssen wir uns für die Zukunft höhere Ziele setzen.“
Über alle Bereiche hinweg betrachtet meldete die Deutsche Bank für die ersten drei Monate des Jahres einen Netto-Gewinn von 575 Millionen Euro. Die Einnahmen im Bereich des Privatkundengeschäfts stiegen im Vergleich zum ersten Quartal 2016 um 11 Prozent, während der Vermögensverwaltung im ersten Quartal des laufenden Jahres rund 5 Milliarden Euro zuflossen.