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Urteil gegen Ex-Kapitän bestätigt: Schettino muss in Haft

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Der Ex-Kapitän der „Costa Concordia“ hat seine 16-jährige Gefängnisstrafe angetreten – ein Revisionsgericht bestätigte das Urteil gegen Schettino. Er und seine Anwälte sehen ihn aber weiterhin als Sündenbock für weitere Schuldige. Von Jan-Christoph Kitzler.
Der Ex-Kapitän der „Costa Concordia“ hat seine 16-jährige Gefängnisstrafe angetreten – ein Revisionsgericht bestätigte das Urteil gegen Schettino. Er und seine Anwälte sehen ihn aber weiterhin als Sündenbock für weitere Schuldige.
Francesco Schettino hat es vielleicht geahnt. Aber trotzdem war der Ort, an dem er auf sein definitives Urteil gewartet hat, ein sehr ungewöhnlicher. Im Gerichtssaal war er nicht erschienen, er war auch nicht im Kreise seiner Familie bei Neapel, sondern am Stadtrand von Rom, vor den Mauern des Rebibbia-Gefängnisses. Dort hat er sich gleich nach dem Urteilsspruch der Richter selbst der Justiz überstellt.
Sein Anwalt Donato Laino beschreibt die Gefühlslage: „Verbitterung – weil nur Schettino bezahlen muss. Wie immer in Italien braucht man einen Sündenbock. Er hat jetzt am Rebibbia-Gefängnis angeklopft, aber es fehlt noch der Vollstreckungsbefehl, sonst können sie ja ihn nicht aufnehmen.“
Das Kassationsgericht in Rom, die höchste Instanz der Italienischen Justiz, hat die 16 Jahre Haft für Francesco Schettino bestätigt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass er die Verantwortung dafür trägt, dass das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia in der Nacht des 13. Januar 2012 auf einen Felsen auflief und vor der Insel Giglio kenterte. Mehr als 4000 Menschen, Passagiere und Besatzung, waren damals an Bord – 32, darunter zwölf Deutsche, haben die Katastrophe nicht überlebt.
Für die Überlebenden und die Angehörigen der Toten ist der Urteilsspruch eine Genugtuung, sagt Alessandra Guarini, die als Anwältin einige von ihnen vertritt.

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