SPD-Chef Martin Schulz hat das Wahlergebnis in Großbritannien als Erfolg für die Labour-Partei begrüßt. Europaabgeordnete sehen wegen des schwachen Abschneidens der britischen Premierministerin Theresa May jedoch mit Unruhe auf die Brexit-Verhandlungen.
„Das Ergebnis ist eine krachende Niederlage für Theresa May und ein toller Erfolg für Jeremy Corbyn, den viele schon abgeschrieben hatten“, sagte Schulz auf Anfrage unserer Redaktion. May sei als Innenministerin für den Abbau von Tausenden Stellen bei der Polizei verantwortlich gewesen. „Sie hat sich mit der Forderung, man müsse bei der Bekämpfung des Terrorismus auch Menschenrechte einschränken, selbst disqualifiziert“, sagte Schulz.
Labour habe im Wahlkampf auf das Thema gesetzt, das die Menschen überall in Europa bewege: Gerechtigkeit. „Wie auch immer die Regierungsbildung im Vereinigten Königreich ausgeht: Ich hoffe, dass der harte anti-europäische Kurs, für den May als Premierministerin stand, ein Ende haben wird“, sagte Schulz und fügte hinzu, man brauche Zusammenarbeit statt Konfrontation auch wenn Großbritannien die Europäische Union verlasse.
Schulz hat nach eigenen Angaben an diesem Freitagmorgen mit Jeremy Corbyn telefoniert und ein schnelles Treffen vereinbart.
„Die Zeit für eine vernünftige Aushandlung des britischen EU-Austrittes wird angesichts der unklaren Führungssituation sehr knapp“, sagte der Grünen-Europachef Reinhard Bütikofer der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Freitag.
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Deutschland — in German Wahl in Großbritannien 2017: EU-Politiker blicken unruhig auf Brexit