In Deutschland wird künftig in großem Stil Cannabis für medizinische Zwecke angebaut. Auf einem ehemaligen Gelände für Kampfflugzeuge soll an der Pflanze geforscht werden.
Einst starteten auf dem Gelände die Kampfflugzeuge der deutschen Bundeswehr. Nachdem der letzte „Tornado“ aus Memmingerberg längst abgezogen ist, sollen dort nun Hanfpflanzen gedeihen. In einem Atomschutzbunker des ehemaligen Fliegerhorstes ein paar Kilometer von Memmingen entfernt wollen Wissenschafter künftig an Cannabispflanzen forschen.
Das Projekt wird von einem Unternehmer aus Schwaben und der Technischen Universität München vorangetrieben. Noch steht allerdings die Genehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte aus.
Sollte die Erlaubnis bis Ende des Jahres vorliegen, könne der Anbau der Cannabispflanzen im Frühjahr 2018 starten, sagt Professor Wolfgang Eisenreich von der Fakultät für Chemie der TU. „Wir stehen in den Startlöchern.“ Das Forschungsprojekt würde dann mindestens drei bis vier Jahre laufen.
Für die Erforschung sollen mehrere Doktorandenstellen geschaffen werden. Eisenreich möchte den Anbau und die Inhaltsstoffe von mindestens 80 verschiedenen Zuchtlinien untersuchen. „Es gibt relativ wenige wissenschaftliche Studien zu Cannabis“, erklärt er. Nach dem Anbau in dem Atombunker würden die Extrakte der Cannabispflanzen zum TU-Campus in Garching bei München zur Laboranalyse gebracht.
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Deutschland — in German Deutscher Atomschutzbunker soll zur Cannabis-Zuchtstation werden