Was ist passiert während des G20-Gipfels in der Nacht vom 7. auf den 8. Juli? Eine Senatsantwort auf eine Anfrage der Linken wirft Zweifel an den Angaben der Polizei auf.
Drei Monate nach dem G20-Gipfel zieht die Hamburger Linken-Abgeordnete Christiane Schneider die bisherigen Schilderungen der Polizei von den Ausschreitungen massiv in Zweifel. Sie beruft sich dabei auf eine Antwort des rot-grünen Senats auf ihre Kleine Anfrage, die Angaben der Polizei zum Teil korrigieren. Zuvor hatte „Spiegel Online“ darüber berichtet.
Bei den Angaben zur Nacht zum 8. Juli, als Randalierer über Stunden in der Straße Schulterblatt im Schanzenviertel gewütet, Geschäfte zerstört und Barrikaden angezündet hatten, räumte die Polizei laut Senat ein, dass „nach derzeitigem Kenntnisstand“ keine Molotowcocktails, Gehwegplatten, Steine oder Eisenstangen als Beweismittel gesichert wurden.
Die Polizei hatte ihr damaliges Zögern und das lange Gewährenlassen der Randalierer damit begründet, dass sie annahm, dass militante G20-Gegner womöglich Gehwegplatten und Molotowcocktails von Dächern auf die Beamten werfen wollten.