Madrid (dpa) – Im Konflikt um die nach Unabhängigkeit strebende spanische Region Katalonien haben heute Zehntausende Menschen bei Großkundgebungen zum Dialog
Madrid (dpa) – Im Konflikt um die nach Unabhängigkeit strebende spanische Region Katalonien haben heute Zehntausende Menschen bei Großkundgebungen zum Dialog aufgerufen.
Unter dem Motto „Hablamos?“ (Reden wir?) versammelten sich die Demonstranten vor den Rathäusern zahlreicher Städte, darunter in Madrid und Barcelona. Die meisten Demonstranten waren in Weiß gekleidet und trugen weiße Schriftbänder und Luftballons.
Immer wieder brandeten Sprechchöre auf: „Wir wollen, dass geredet wird“, hieß es. Mit Blick auf Ministerpräsident Mariano Rajoy und den Chef der katalanischen Regionalregierung, Carles Puigdemont, riefen die Menschen: „Redet oder tretet zurück!“ und „Weniger Hass und mehr Gespräche!“
In Madrid fand wenige Hundert Meter vom Rathaus entfernt eine zweite, noch größere Demonstration statt. Die Menschen protestierten hier gegen die Trennungspläne der wirtschaftsstarken Region und für die Einhaltung der Verfassung. Die Regierung bezifferte die Teilnehmerzahl auf 50.000.
Die zentrale Plaza Colón hatte sich in ein Meer aus spanischen Nationalflaggen verwandelt. „Viva España“ und „Mit Putschisten führt man keinen Dialog“, skandierten die Leute. „Katalonien darf sich nicht abspalten, wir sind für die Einheit Spaniens“, sagte eine Demonstrantin der Deutschen Presse-Agentur.
Die Fronten zwischen beiden Seiten sind seit dem umstrittenen und von der Justiz verbotenen Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober verhärtet.
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Deutschland — in German Konflikte: Demos für den Dialog – Katalonien-Krise hält Spanien in Atem