In der Katalonien-Krise greift die Justiz durch: Die spanische Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Kataloniens separatistischen Ex-Regierungschef Puigdemont.
Madrid/Barcelona (dpa) – Der von der spanischen Zentralregierung abgesetzte und wegen Rebellion angeklagte frühere Regionalpräsident Kataloniens, Carles Puigdemont, ist nach übereinstimmenden Medienberichten nach Belgien gereist.
Am Wochenende hatte Belgiens Staatssekretär für Asyl und Migration, Theo Francken, für Empörung gesorgt, weil er sein Land als möglichen Zufluchtsort für die abgesetzten Politiker ins Spiel brachte. Katalanen, die sich politisch verfolgt fühlten, könnten in Belgien um Asyl ansuchen, sagte der Flame dem flämischen Sender VTM News. Der belgische Premierminister Charles Michel wies ihn laut Nachrichtenagentur Belga zurück: „Ich bitte Theo Francken, kein Öl ins Feuer zu gießen.“
Die Medienberichte über Puigdemonts Belgien-Reise kommentierte der Chefkoordinator und „Nummer drei“ in der Hierarchie der Volkspartei (PP) des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, Fernando Martínez Maíllo, mit den Worten: „Ja, das ist anscheinend bestätigt“. Die Flucht zeuge „von Verzweiflung“, sagte er vor Journalisten in Madrid. Mit Puigdemont sollen auch einige Minister ausgereist sein.
Zuvor hatte die spanische Staatsanwaltschaft Anklage gegen Puigdemont und weitere Angehörige der abgesetzten Regierung erhoben. Die Vorwürfe gegen die Angeklagten lauteten unter anderem auf Rebellion, Auflehnung gegen die Staatsgewalt und Unterschlagung öffentlicher Gelder, sagte Generalstaatsanwalt José Manuel Maza.
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Deutschland — in German Konflikte – Medien: Puigdemont angeblich nach Belgien gereist