Der bosnisch-serbische Ex-General Ratko Mladic ist vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag für den Völkermord in Srebrenica 1995 schuldig gesprochen worden. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Die Richter des Internationalen Gerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien verurteilten Mladic wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in mehreren Fällen zu lebenslanger Haft.
Der auch als „Schlächter von Bosnien“ bekannte 75-jährige Ex-General war in elf Fällen angeklagt. Mladic war Oberkommandant der bosnisch-serbischen Truppen, die im Juli 1995 die UN-Schutzzone Srebrenica überrannt und anschließend etwa 8000 bosnisch-muslimische Jungen und Männer ermordet hatten. Dies wurde als Völkermord eingestuft. Auch dafür machten die Richter Mladic verantwortlich.
Zuvor war Mladic bei der Urteilsverkündung aus dem Gerichtssaal entfernt worden. Er hatte diese mit lautstarken Zwischenrufen gestört. Der Vorsitzende Richter Alphones Orie ließ ihn daraufhin aus dem Gerichtssaal des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag bringen.
Die Verteidigung hatte erfolglos gefordert, die Urteilsverkündung abzukürzen, weil der Blutdruck des Angeklagten gefährlich hoch sei.