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Urteil gegen Ratko Mladic: Der "Schlächter von Srebrenica" und die Grenzen des Rechts

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Das UN-Tribunal verurteilt den serbischen Ex-General Ratko Mladic wegen Völkermords – seine Einsicht in die Schuld kann es nicht erzwingen. Ein Kommentar.
Die Kriege auf dem Balkan, im ehemaligen Jugoslawien, wurden vor fast einem Vierteljahrhundert beendet, aber große Teile der Region sind von Frieden weit entfernt. Im Südosten Europas herrscht zwischen vielen Staaten nicht Friede, sondern allenfalls eine brüchige Ruhe. Das Denken vieler Menschen wird bis auf den heutigen Tag von den ethnischen und religiösen Konfrontationen der Jahre 1992 bis 1995 bestimmt. Wenn es nicht wie im Kosovo UN-Truppen gäbe, oder Staaten wie Serbien aus taktischen Gründen – dem angestrebten Beitritt zur Europäischen Union – auf offene Gewalt verzichten würden, könnten die Konflikte der Kriegszeit jederzeit erneut in offenen Kampfhandlungen aufflammen.
Dass der serbische Ex-General Ratko Mladic das Urteil des UN-Kriegsverbrechertribunals gegen ihn nicht akzeptierte, ist daher für die anhaltende Aggression und den Hass zwischen den Volksgruppen genauso ein Beleg wie die an Verehrung grenzende Bewunderung, die in Serbien nicht nur Mladic, sondern auch dem schon früher verurteilten Ex-General Radovan Karadzic, entgegen gebracht werden.
Der UN-Chefankläger, der Belgier Serge Brammertz, bedauerte in einem Interview, dass ein verurteilter Kriegsverbrecher wie der General Lazarevic, mit allen Ehren an einer serbischen Militärakademie empfangen wurde und dort einen Gastvortrag halten konnte.

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