Start Deutschland Deutschland — in German Handball-EM in Kroatien: Schimpfen, zetern, siegen

Handball-EM in Kroatien: Schimpfen, zetern, siegen

233
0
TEILEN

Die deutsche Mannschaft läuft gegen Tschechien lange einem Rückstand hinterher. Erst die Schlussphase bringt den wichtigen Sieg.
Zwölf Minuten vor dem Ende platzte Silvio Heinevetter der Kragen. Deutschlands Handball-Nationaltorhüter schimpfte und zeterte mit seinen Vorderleuten, wie man ihn schon lange nicht hat schimpfen und zetern sehen. Im ersten Hauptrundenspiel der Europameisterschaft in Kroatien hatte Tschechien gerade zur zwischenzeitlichen 18:16-Führung getroffen, dem Titelverteidiger drohte ein mittelschweres Debakel und das vorzeitige Ende aller Halbfinal-Ambitionen. Dass Heinevetter, bis dahin bester und wehrhaftester Mann im deutschen Trikot, kurz darauf für Andreas Wolff weichen musste, machte die Sache für den Keeper der Füchse Berlin nicht eben erträglicher.
Es war ein Wechsel, der für viele in der dürftig gefüllten Arena von Varazdin überraschend kam – und doch erwies sich diese Maßnahme von Trainer Christian Prokop als zielführend. In der Schlussphase vernagelte Wolff sein Tor regelrecht und legte damit den Grundstein für jenen 6:1-Lauf, der nach einem wieder einmal nervenaufreibenden Abend aus deutscher Sicht zufriedenstellend endete. Dank des 22:19 (9:10)-Sieges gegen die bisherige Überraschungsmannschaft des Turniers kann das Nationalteam mit nun 4:2 Punkten in den abschließenden Begegnungen gegen Dänemark am Sonntag und Spanien am Mittwoch den Halbfinaleinzug aus eigener Kraft schaffen.
„Wir konnten das heute nur bestehen, indem wir eine tolle Abwehr spielen, diszipliniert bleiben und am Ende endlich mit mehr Durchschlagskraft das Spiel drehen“, sagte ein sichtlich erleichterter Prokop, der sich in den letzten Tagen einiges hatte anhören dürfen angesichts manch fragwürdiger personeller und taktischer Entscheidungen .

Continue reading...