Die Proteste im Iran werden gewalttätiger. Ein Aktivist soll laut Staatsmedien mit einem Jagdgewehr auf Sicherheitskräfte geschossen und einen Polizisten getötet haben.
Im Iran sind während der andauernden Proteste ein Polizist erschossen und drei weitere verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim und das Staatsfernsehen des Landes berichteten, kam es in der zentraliranischen Stadt Nadschafabad nahe Isfahan zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Ein Demonstrant habe dabei mit einem Jagdgewehr auf die Sicherheitskräfte geschossen, hieß es.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP starben bislang 13 Menschen während der Demonstrationen der vergangenen Tage, zehn davon in der Silvesternacht. Die Zahlen sind ein Indiz dafür, dass die am vergangenen Donnerstag begonnenen Proteste zunehmend gewalttätiger werden. In Videos, die im Internet kursieren und von iranischen Medien gezeigt wurden, sind Demonstranten zu sehen, die Banken, Polizeiautos und Gebäude der islamischen Bassidsch-Miliz angreifen. Am Montag war das iranische Parlament zu einem Krisentreffen zusammengekommen.
Unklar ist, ob die Gewalt vorrangig von den Demonstranten ausgeht oder von der Polizei. Unabhängige Informationen über die Proteste gibt es kaum, eine neutrale Einschätzung zu ihrer Intensität ist daher schwierig.
In sozialen Medien behaupteten Nutzer, Polizisten hätten in Dutzenden Städten das Feuer auf Protestierende eröffnet. Von iranischen Behörden hieß es dagegen, man schieße nicht auf Demonstranten.