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Hadern mit dem Wachs

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Beim Sieg von Anastasiya Kuzmina im Biathlon-Massenstart schwächeln die Deutschen. Laura Dahlmeier bleibt erstmals ohne Medaille.
Es gibt dieses Foto von Laura Dahlmeier, wie sie in der Sonne von Hochfilzen steht, lächelnd für die Fotografen, mit sechs Medaillen in der Hand. Formschön drapiert, fünf goldene hängen nebeneinander, ganz rechts eine silberne. Bei der WM vor einem Jahr war sie zur Rekordfrau aufgestiegen, und wenn am Ende dieser Olympischen Spiele ein Abschlussfoto von ihr gemacht wird, wird auch das imposant aussehen: Eine 24-Jährige mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille – mindestens.
Am Samstagabend in Pyeongchang hätte eine weitere dazu kommen können, Dahlmeier beherrscht auch den Massenstart gut, in Hochfilzen war sie in diesem Wettbewerb Weltmeisterin geworden. Doch nach einer Woche voller beeindruckender Leistungen standen am Ende nun andere auf einem Podest, ohne Dahlmeier: Die Slowakin Anastasiya Kuzmina gewann Gold vor Darja Domratschewa aus Weißrussland, Norwegens Tiril Eckhoff schnappte sich Bronze. Dahlmeier wurde mit zwei Fehlern 16., noch hinter Denise Herrmann (elfter Platz) und Franziska Preuß (12). „Es ist keine schlechte Platzierung“, sagte Dahlmeier, „aber bei Olympia zählen eben Medaillen. Drei habe ich schon, heute ist es leider nichts geworden.“ Natürlich war sie enttäuscht, aber es galt auch das, was sie zuletzt schon gesagt hatte: „Ich bin keine Maschine.“
Der Massenstart ist im Grunde wie gemacht für Dahlmeier, gemeinsam hetzt die Konkurrenz los, gemeinsam kommt sie zum ersten Schießstand. „Das direkte Duell war schon immer das, was ihr getaugt hat“, hatte ihr Heimtrainer Bernhard Kröll vorab im SZ-Interview gesagt, doch beim ersten Schießen unterlief ihr dann gleich ein Fehler.

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