Die Snowboarderinnen aus Deutschland haben bei Olympia 2018 Medaillen geholt: Selina Jörg gewann Silber, Ramona Hofmeister Bronze. Fürs deutsche Ski-Team lief…
Die Snowboarderinnen Selina Jörg und Ramona Hofmeister haben bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang Silber und Bronze im Parallel-Riesenslalom gewonnen. Das Duo war am Samstag nur von der tschechischen Dominatorin Ester Ledecka zu bezwingen, die nach Gold im Super-G der Skirennfahrer mit ihrem zweiten Olympiasieg Geschichte schrieb. Noch nie hat ein Athlet in diesen zwei Sportarten bei Winterspielen Medaillen gewonnen.
Die 30 Jahre alte Jörg wurde im Finale von Ledecka knapp bezwungen, Hofmeister hatte im Halbfinale gegen die Tschechin keine Chance. Trotz des verpassten Goldes lagen sich die Deutschen nach den Finals jubelnd in den Armen und feierten die größten Erfolge in ihren Karrieren. Hofmeister ließ Alina Sawarsina vom Team der Olympischen Athleten aus Russland (OAR) im kleinen Finale um Bronze keine Chance.
Eishockey-Aushängeschild Christian Ehrhoff wird die deutsche Fahne bei der Abschlussfeier bei den Olympischen Winterspielen am Sonntag in Pyeongchang tragen. Dem 35 Jahre alten Profi ist diese Ehre stellvertretend für die deutsche Nationalmannschaft übertragen worden. Diese war sensationell ins Finale eingezogen und kämpft wenige Stunden vor der Schlusszeremonie gegen die Olympischen Athleten aus Russland um den Olympiasieg. Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier war Eric Frenzel, der anschließend Olympiasieger in der Nordischen Kombination wurde.
„Es ist für mich persönlich eine große Ehre, aber ich denke, dass es eher stellvertretend für das Team ist, nicht nur für die Eishockey-Nationalmannschaft, sondern für das Team D“, sagte Ehrhoff.
Ehrhoff ist der erste Spieler einer deutschen Eishockey-Auswahl, der beim Olympia-Einmarsch zum Winterspiele-Ende mit der Fahne vorweg gehen wird. Bei den Sommerspielen 2008 in Peking durfte auch ein Team-Sportler die ehrenvolle Aufgabe übernehmen: Basketball-Star Dirk Nowitzki.
Das deutsche Alpin-Team hat seinen schwierigen Südkorea-Trip ohne Happy End abgeschlossen und eine Bilanz ohne Medaille im finalen Team-Event nicht mehr verhindern können. Bei der olympischen Premiere dieses Mannschaftsrennens scheiterte das Ski-Quartett um Linus Straßer, Alexander Schmid, Lena Dürr und Marina Wallner am Samstag im Viertelfinale gegen das spätere Gold-Quartett aus der Schweiz.
„Unser Team hat sich ordentlich präsentiert, man kann gegen die Schweiz im Zeitvergleich ausscheiden“, sagte Alpin-Chef Wolfgang Maier. Die wegen Verletzungen dezimierte deutsche Auswahl reist erstmals seit 2006 ohne Olympia-Edelmetall nach Hause.
Die Bilanz werde dem Team aber nicht gerecht, findet Maier. „Wir sind keine Null-Medaillen-Nation“, sagte der Sportdirektor. „Wir wurden ein bisschen unter Wert geschlagen. Wir haben es nicht erreicht, dazu stehen wir, aber deswegen muss man nicht die alpine Fraktion zerlegen.“ Viktoria Rebensburg als Vierte in ihrer Spezialdisziplin Riesenslalom und Thomas Dreßen als Fünfter in der Abfahrt waren in Pyeongchang noch am nächsten an den Podien dran.
Unfassbar, unbeschreiblich, einfach sensationell: Deutschlands Eishockey-Wunderteam greift tatsächlich nach Olympia-Gold. Mit einem nie für möglich gehaltenen Coup beim 4:3 (1:0,3:1,0:2) gegen Rekord-Olympiasieger Kanada hat das Team von Bundestrainer Marco Sturm bereits Silber sicher und den größten Erfolg in der Geschichte des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) perfekt gemacht. Das „Wunder von Innsbruck“ beim Bronze-Gewinn 1976 ist bereits getoppt, jetzt kann der vor dem Turnier große Außenseiter am Sonntag (05.10 Uhr MEZ/ZDF und Eurosport) gegen die Olympischen Athleten aus Russland (OAR) endgültig deutsche Sportgeschichte schreiben.
Den historischen Erfolg von Pyeongchang gegen den 26-maligen Weltmeister schossen in einem mitreißenden Match Brooks Macek (15. Minute), Matthias Plachta (24.), Frank Mauer (27.) und Patrick Hager (33.) heraus. Nie zuvor hatte Deutschland gegen das Mutterland des Eishockeys bei Winterspielen gewonnen – und zitterte nach einer zwischenzeitlich klaren 4:1-Führung bis zum Schluss.
Der neunmalige Olympiasieger kam gegen ein leidenschaftliches deutsches Team zu Toren durch Gilbert Brule (29.), Mat Robinson (43.) und Derek Roy (50.) und sorgte im Schlussdrittel für Spannung. Kanada spielt nun am Samstag gegen Tschechien lediglich um Bronze.
Zudem erwiesen sich die Kanadier als schlechte Verlierer. Mit einem üblen Check gegen den Kopf von David Wolf leistete sich Brule eine ganz hässliche Szene und musste nur vier Minuten nach seinem Tor zu Recht vom Eis. Mannheims Stürmer Wolf blieb minutenlang regungslos auf dem Eis liegen, rappelte sich dann immerhin auf, um gestützt in die Kabine zu fahren. Im Schlussdrittel kam der Mannheimer sogar zurück aufs Eis.
Als die deutschen Spieler sich im Laufe der Partie geradezu in einen Rausch spielten und kaum für möglich gehaltene Kunsttore schossen, trauten nicht nur die gut 7000 Zuschauer, darunter etliche deutsche Sportgrößen, ihren Augen nicht. Auch Kanadas Coach Willie Desjardins schüttelte ungläubig den Kopf, nachdem Münchens Mauer in NHL-Manier den Puck ins Netz trickste. Mit jedem Gegentor wurden die Mienen beim großen Favoriten immer finsterer.
Auch Kanadas Torhüter Kevin Poulin wusste nicht, wie im geschah, als ihm die Pucks regelrecht um die Ohren flogen. Der Torhüter aus der osteuropäischen KHL hatte zuvor noch kein Tor im Turnier kassiert. Mit einem Penalty konnte ihn Dominik Kahun nach dem zweiten Gegentor zu Beginn des Schlussdrittels allerdings nicht überwinden.
„Kanada ist besser bestückt als wir, aber wir haben das größere Herz“, hatte Sturm vor dem Spiel gesagt und eindrucksvoll Recht behalten. Wegen des Olympia-Boykotts der NHL fehlen nicht nur dem Favoriten viele Stars, auch die besten deutschen Spieler sind in Südkorea nicht dabei. Mit dem nur aus DEL-Spielern bestehenden Kader hatte kein Experte vor dem Turnier, geschweige denn vor dem Match gegen Kanada, gerechnet.
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Mit dem Gewinn der Bronzemedaille in der Staffel haben die deutschen Biathleten für einen versöhnlichen Abschluss bei den Olympischen Winterspielen gesorgt. Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp mussten sich in Pyeongchang nach einem turbulenten Rennen nur Überraschungs-Olympiasieger Schweden und Norwegen geschlagen geben, verpassten aber das anvisierte erste Staffel-Gold seit zwölf Jahren deutlich. Das Quartett leistete sich drei Strafrunden sowie zehn Nachlader und hatte im Ziel nach 4×7,5 Kilometern 2:07,1 Minuten Rückstand auf die Skandinavier um den deutschen Trainer Wolfgang Pichler.
„Es haben alle gesehen, wie schwer erkämpft diese Medaille war. Bei dem wechselndem Wind brauchte man auch Glück. Man muss heilfroh sein, wenn man hier mit einer Medaille nach Hause fahren kann“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner: „Wir sind glücklich, dass jeder eine Medaille hat. Mehr konnten wir hier nicht erreichen.“ Lesser sagte: „Die Spannung ist nicht zum Aushalten gewesen. Das war ein Wechselbad der Gefühle, von der Goldmedaille bis zur Holzmedaille war in diesem Rennen alles möglich.“
Nachdem es zuvor in der Damen-Staffel mit Platz acht und Rang vier in der Mixed-Staffel herbe Enttäuschungen gegeben hatte, mussten auch die Männer lange zittern. Schempp hatte beim letzten Schießen noch die Chance auf Silber, ging aber in die Strafrunde und war so chancenlos. Zuletzt hatten die deutschen Skijäger 2006 in Turin Olympia-Gold geholt. Damit beenden die DSV-Biathleten die Wettbewerbe in Südkorea als erfolgreichste Nation mit insgesamt sieben Medaillen. Es gab dreimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze.
Schon vor dem Rennen hatten Lesser & Co. ihr Ziel klar formuliert. Olympia-Gold sollte es für den Weltmeister von 2015 werden. Und vier Jahre nach Silber in Sotschi, als Schempp im Schlussspurt gegen den Russen Anton Schipulin knapp verlor, startete Deutschland stark. Ohne die wegen des Dopingskandals erstmals bei einer Olympia-Staffel fehlenden Russen ging Lesser trotz eines Nachladers früh in Führung und übergab an Position eins mit 18,4 Sekunden Vorsprung vor der Slowakei auf Doll, den Bronze-Gewinner in der Verfolgung.
Der Sprint-Weltmeister aus dem Schwarzwald blieb liegend fehlerfrei und zog weiter davon. Die Verfolger Ukraine und Österreich hatten schnell mehr als 35 Sekunden Rückstand – bis Doll nach dem Stehendschießen gleich zweimal in die Strafrunde musste und auf Rang fünf zurückfiel. „Ich habe es nicht gut gemacht. Am Schießstand war ich einfach nicht ganz wach“, sagte Doll. Während Österreich die Spitze übernahm, hatten die Deutschen knapp 40 Sekunden Rückstand als Sprint-Olympiasieger Peiffer in die Loipe ging.
In der Mixed-Staffel hatte Peiffer als Schlussläufer drei Tage zuvor die fast schon sichere Goldmedaille noch aus der Hand gegeben und im umstrittenen Schlussspurt gegen Italien sogar noch Bronze verloren. Im letzten Rennen in Südkorea macht es der 30-Jährige besser und halbierte den Rückstand nach seiner ersten Schießeinlage, ehe er sich hinter Schweden und Norwegen auf Rang drei nach vorne kämpfte. Schlussläufer Schempp zeigte am Ende Nerven und konnte die Spitze nicht mehr angreifen.
Deutschlands Eishockey-Nationalteam geht personell unverändert in das Halbfinale bei den Winterspielen in Pyeongchang gegen Olympiasieger Kanada an diesem Freitag (13.10 Uhr MEZ). „Es sind alle fit“, sagte Bundestrainer Marco Sturm nach einem leichten Aufwärmtraining am Freitagvormittag koreanischer Zeit. Im Tor steht erneut Danny aus den Birken vom Meister EHC Red Bull München.
Für Deutschland ist es das erste Halbfinale bei Winterspielen überhaupt. Auch gegen den großen Favoriten rechnet sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) eine Chance aus. „Die Spieler sind fokussiert. Man sieht es ihren Augen an: Sie sind heiß, sie sind bereit, sie freuen sich“, sagte Sturm.
Mit dem ersten Sieg bei Olympia gegen eine kanadische Auswahl hätte das deutsche Team die erste Medaille seit 1976 sicher. Mindestens Silber wäre zudem der größte Erfolg in der Geschichte des DEB. 1932 und 1976 hatte es jeweils Bronze gegeben. Damals wurden aber keine Halbfinals ausgetragen.
Die Stunden nach dem Training bis zum Spielbeginn am späten Abend koreanischer Zeit verbrachten die Spieler um Kapitän Marcel Goc im Olympischen Dorf. „Wir haben jetzt gleich noch eine Besprechung, danach gibt es Mittagessen und dann ruhen wir uns noch etwas aus“, sagte Goc nach dem Training. Für 10.30 Uhr MEZ war die Abfahrt ins Stadion angesetzt.
Die favorisierten deutschen Biathletinnen sind bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Staffelrennen überraschend leer ausgegangen. Das Quartett in der Besetzung Franziska Preuß, Denise Herrmann, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier musste sich nach drei Strafrunden und elf Nachladern mit dem achten Platz begnügen. Der Olympiasieg bei den Winterspielen in Pyeongchang ging am Donnerstag an Weißrussland, Silber und Bronze holten Schweden und Frankreich.
Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Co. haben mit einer weiteren Machtdemonstration in der Nordischen Kombination den Gold-Hattrick von Pyeonchang perfekt gemacht. Die beiden Einzel-Olympiasieger rasten am Donnerstag bei den Winterspielen zusammen mit Fabian Rießle und Vinzenz Geiger zum ersten Gold im Mannschaftswettbewerb seit 1988. Das Quartett siegte nach dem Springen von der Großschanze und dem Langlauf über 4×5 Kilometer mit mehr als einer Minute Vorsprung vor Norwegen und Österreich, was fast schon eine Demütigung für die Konkurrenz war.
Es war der perfekte Abschluss für das deutsche Team, nachdem Frenzel beim Wettbewerb von der Normalschanze triumphiert hatte und es anschließend sogar einen deutschen Dreifach-Sieg von der Großschanze gegeben hatte. Fünf Medaillen in drei Wettbewerben – das Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch war nach dem alles andere als sorgenfreien Weltcup-Winter beim Saisonhöhepunkt voll da. Das 13. Gold für die gesamte deutsche Wintersport-Mannschaft hatte auch eine historische Note, denn damit ist die beste Ausbeute seit der Wiedervereinigung perfekt.
In der Loipe fiel die Vorentscheidung schon nach wenigen Kilometern, als Geiger die Führung übernahm und seine Kollegen den Vorsprung stetig auf die Konkurrenz ausbauten. Schon beim Springen hatte sich das deutsche Team mit Platz zwei eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Mit nur sechs Sekunden Rückstand auf Österreich, aber immerhin 21 Sekunden Vorsprung auf Mitfavorit Norwegen ging das DSV-Quartett in den Langlauf.
„Es war nicht einfach, die Mannschaft auf diesen Wettkampf einzustellen. Nach dem Dreifachtriumph und dem Probesprung war die Goldmedaille schon ziemlich groß vor den Augen. Dass man dann bei sich bleibt und sich auf die Aufgaben besinnt, ist nicht so einfach“, sagte Weinbuch.
Und es lief wie geplant. Geiger lief schnell zum Österreicher Wilhelm Denifl auf und zog auch davon. „Ich habe versucht, eine Lücke zu reisen. Das ist mir ganz gut gelungen“, sagte Geiger. Anschließend vergrößerte der laufstarke Rießle den Vorsprung auf die zweitplatzierten Norweger von 12 auf 44 Sekunden. Der Rest war für die Gala. Frenzel, der durch das dritte Olympia-Gold seiner Karriere zu den Rekordsiegern Ulrich Wehling (DDR), Samppa Lajunen (Finnland) und Felix Gottwald (Österreich) aufschloss, übergab mit einer Minute Vorsprung an Rydzek und jubelte bereits mit seinem Skistock. Rydzek brachte den Sieg schließlich sicher ins Ziel.
Die favorisierten deutschen Biathletinnen sind bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Staffelrennen überraschend leer ausgegangen. Das Quartett in der Besetzung Franziska Preuß, Denise Herrmann, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier musste sich nach drei Strafrunden und elf Nachladern mit dem achten Platz begnügen. Der Olympiasieg bei den Winterspielen in Pyeongchang ging am Donnerstag an Weißrussland, Silber und Bronze holten Schweden und Frankreich.
Deutschland verpasste wie schon 2014 in Sotschi eine Medaille, vor vier Jahren hatte es in Russland nach einem ähnlich schwachen Rennen nur zum elften Platz gereicht. Für Doppel-Olympiasiegerin Dahlmeier und Co. ist das Ergebnis besonders bitter, da sie in den vergangenen acht Staffelrennen saisonübergreifend insgesamt sieben Siege gefeiert hatten. Dazu zählt auch der Triumph bei der WM 2017 in Hochfilzen.
Mit einem kleinen Eishockey-Wunder haben die deutschen Kufencracks den größten Erfolg seit 42 Jahren geschafft.
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Deutschland — in German Jörg und Hofmeister gewinnen auf Snowboard Silber und Bronze