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China und USA: Eine kleine Irritation für Peking

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Trumps Importzölle sollen vor allem Chinas Stahlindustrie treffen – und kommen doch zu spät. Das Land baut seine Stahlbranche bereits radikal um.
Donald Trump hat seine
Drohung tatsächlich wahr gemacht: Am Donnerstag erließ er Importzölle auf Stahl
und Aluminium. Es ist klar, dass sie sich vor allem gegen China richten. Zwar
schlug er während der Unterzeichnungszeremonie im Weißen Haus versöhnliche Töne an.
„Wir sind inmitten großer Verhandlungen“, sagte der US-Präsident und sprach von
„großem Respekt“ vor Chinas Präsidenten Xi Jinping. Aber er betonte auch, dass das Ergebnis offen sei.
Und China? Noch
bleibt die Führung demonstrativ gelassen. Zwar sprach die Regierung am Freitag
von einem „schweren Angriff auf die internationale Handelsordnung“. In einer
Stellungnahme des chinesischen Handelsministeriums war von „wirksamen
Maßnahmen“ die Rede, damit Chinas seine legitimen Rechte und Interessen
verteidige. Doch konkreter ist Peking bislang nicht geworden – anders als die
EU-Handelskommission, die seit Monaten Gegenmaßnahmen vorbereitet.
Von Trumps großem
protektionistischen Rundumschlag fühlt sich Peking kaum getroffen. Von den
insgesamt 35,6 Millionen Tonnen Stahl, welche die USA im vergangenen Jahr
importiert haben, stammen gerade einmal 2,9 Prozent aus der Volksrepublik. Die
mit Abstand größten Stahllieferanten in die USA sind Kanada, Brasilien und Südkorea.
Deutschland rangiert mit einem Anteil von 3,7 Prozent auf Platz acht, China dagegen
sogar nur auf Platz zehn.

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