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EU plant Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Strafzölle

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US-Präsident Donald Trump stößt die Welt erneut vor den Kopf.
Washington/Brüssel (dpa) – Donald Trumps Ankündigung von Strafzöllen auf Stahlimporte aus dem Ausland haben zu einer heftigen Diskussion über den wirtschaftlichen Sinn der Maßnahme geführt. Aus Furcht vor schweren, weltweiten Handelsauseinandersetzungen setzten die Börsen am Freitag ihre Talfahrt fort.
Nach einem Verlust von rund 500 Punkten am Vortag verlor der Dow Jones am Freitag weitere 70 Punkte. Lediglich die Papiere der Stahl- und Aluminiumhersteller bremsten den Niedergang mit weiteren Aufschlägen. Handelsminister Wilbur Ross, einer der geistigen Väter der Zollentscheidung, bezeichnete die Marktbewegung als „Überreaktion“.
Zahlreiche Volkswirte und Wirtschaftsführer meldeten sich in den USA zu Wort und erklärten, die Zölle könnten zum Bumerang für die „America-First“-Agenda von US-Präsident Trump werden. International hagelte es ohnehin schwere Kritik. Die EU und zahlreiche große Wirtschaftsnationen wie Brasilien und Kanada kündigten Vergeltungsmaßnahmen an.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte, er könne sich im Gegenzug Einfuhrzölle auf Whisky, Jeans und Motorräder aus den USA vorstellen – damit würde er Symbole der US-Wirtschaft treffen, ohne jedoch allzu großen volks- und weltwirtschaftlichen Schaden anzurichten. FDP-Chef Christian Lindner forderte in der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag), die EU müsse die großen Daten-Unternehmen wie Facebook und Google treffen – deren Marktverhalten sei in Europa sehr viel entscheidender als das von Motorrad- oder Whiskyherstellern.
Der Internationale Währungsfonds warnte vor Schäden durch die Stahl-Zölle in den USA selbst. „Die vom US-Präsidenten angekündigten Importerschwernisse werden wahrscheinlich Schaden nicht nur außerhalb der USA anrichten, sondern auch in den Vereinigten Staaten selbst“, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice in Washington. Betroffen könnten auch die verarbeitende Industrie und der Bausektor sein. Ferner gebe es große Bedenken, die Zölle mit der Nationalen Sicherheit zu begründen – dies könne zu Nachahmereffekten führen.
In den USA begrüßten dagegen die Vertreter der Stahl- und Aluminiumbranche sowie die entsprechenden Arbeitnehmervertretungen den Schritt Trumps. Vertreter der Autobranche, Getränkehersteller und Baufirmen fürchten jedoch eine Verteuerung ihrer Produkte, weil die Einkaufspreise für das Rohmaterial wie etwa Getränkedosen nach oben gehen könnten.

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