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Klimaziele: Ausstoß von Treibhausgasen sinkt nur langsam

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Nach einer Prognose des Umweltbundesamtes sind die deutschen Emissionen im Verkehr und in der Industrie 2017 sogar gestiegen. Klimaschützer ziehen eine „bittere Bilanz“.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 904,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt worden. Das waren knapp 4,7 Millionen Tonnen oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Wie das Bundesumweltministerium mitteilte, gingen zwar die Co2-Emissionen bei der Stromerzeugung zurück. Im Verkehrssektor sowie in der Industrie stiegen sie hingegen an. In der Landwirtschaft stagnierten sie. Die Zahlen basieren auf einer Prognose des Umweltbundesamtes (UBA). Es handelt sich um Modellrechnungen und eine Trendfortschreibung der Berechnungen für 2016. Die vollständigen
Daten werden erst im Januar 2019 veröffentlicht.
Den deutlichsten Rückgang gab es den UBA-Daten zufolge in
der Energiewirtschaft: Hier sanken die Emissionen demnach um 13,7 Millionen
Tonnen oder 4,1 Prozent. Das Umweltbundesamt führt diesen Rückgang darauf zurück, dass infolge der hohen Windkrafteinspeisung
weniger Steinkohle zur Stromgewinnung verfeuert wurde.
Steinkohlekraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt mehr als drei
Gigawatt wurden im Jahresverlauf stillgelegt oder in die Netzreserve
überführt, ebenso zwei Braunkohlekraftwerke. In der Netzreserve erhalten
die Energiekonzerne Geld dafür, dass sie die Kraftwerke betriebsbereit
halten.
Im Verkehrssektor stiegen die Emissionen um 3,8 Millionen
Tonnen auf 170,6 Millionen Tonnen (plus 2,3 Prozent) an. Ein Grund ist
laut UBA, dass im vergangenen Jahr 1,5 Prozent mehr Autos und vier Prozent
mehr Lastwagen hinzukamen. Die gute Konjunktur führe zu mehr
Gütertransporten auf der Straße.
Das
Argument, dass der Anstieg daran liege, dass weniger vergleichsweise
emissionsarmen Dieselautos auf den Straßen unterwegs seien, lässt das
UBA nicht gelten.

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