Als „Tatort“-Kommissar war er ein Gourmet, der alles anders machte als der damals so populäre Schimanski: Der Schauspieler Jochen Senf ist mit 76 Jahren gestorben.
Er kochte gerne, trank genüsslich Rotwein und nahm sein Rennrad mit ins Büro: 17 Jahre lang war der saarländische Tatort -Kommissar Max Palu, gespielt von Jochen Senf, im Einsatz. Nun ist der Schauspieler im Alter von 76 Jahren in Berlin gestorben. Das bestätigte sein Bruder Gerhard am Sonntag.
Salü Palu hieß die erste Folge, in der Senf 1988 als Tatort -Kommissar auftrat. Es ging um Prostitution und Mädchenhandel zwischen Deutschland und Frankreich. Insgesamt 18 Folgen drehte er bis 2005. Vor der ersten hatte er noch gestanden: „Ich weiß nicht mal, wie man eine Pistole hält.“ Später sagte Senf über seine Rolle: „Ich spiele den Kommissar so, wie ich
selbst bin.“ Auch privat war er ein Gourmet und bevorzugt mit dem Rad
unterwegs.
Schnell hatte Jochen Senf seinen besonders im Saarland sehr populären Kommissar als eine Art Gegenfigur
zu Schimanski etabliert, den Götz George als polternden Macho spielte. Palu sollte Frauen mit Charme beeindrucken, querköpfig und scharfsinnig agieren, einige der zu lösenden Fälle waren denn auch politisch brisant. In der 1993 ausgestrahlten Folge Kesseltreiben ging es beispielsweise um einen radioaktiven Störfall und die Vertuschungsversuche der
Kernindustrie.