US-Präsident Donald Trump will mit Zöllen Stahlimporte extrem verteuern und so die heimische Industrie schützen. Wen treffen solche Maßnahmen?
Nach einem Treffen mit Vertretern der amerikanischen Stahlindustrie hat US-Präsident Donald Trump am Donnerstag angekündigt, Zölle von 25 Prozent auf Stahlimporte und zehn Prozent auf Aluminiumimporte einzuführen. Sie sollen „für eine lange Zeit“ gelten, sagte Trump. Details gibt die Regierung nächste Woche bekannt, auch, ob es für bestimmte Länder Ausnahmen geben wird. Die USA sind der größte Stahlimporteur der Welt, sie kaufen vor allem Stahl aus der EU, Kanada und Südkorea. Chinas Anteil lag bei 5,3 Prozent im vergangenen Jahr, so die Wirtschaftsvereinigung Stahl.
Die Stahlpreise sind seit Jahren ein Streitthema zwischen den USA, China und der EU. Trump wirft den anderen Staaten vor, eine unfaire Handelspolitik zu verfolgen, die zum Niedergang der US-Stahlindustrie geführt habe. Konkreter wurde er bei seiner Ankündigung am Donnerstag nicht. Klar ist, dass die US-Stahlindustrie seit Jahren schrumpft – und Trump sie mit einer protektionistischen Handelspolitik schützen will. Am Freitag twitterte er: „If you don’t have steel, you don’t have a country.“ (Frei übersetzt: „Ohne Stahl keine Nation“)
In einer Analyse des US-Handelsministeriums heißt es, dass seit dem Jahr 2000 zehn Stahlwerke schließen mussten. Die Beschäftigung ging in den vergangenen 20 Jahren um 35 Prozent zurück, inzwischen arbeiten noch rund 140.000 Menschen in der Branche. Die US-Stahlproduzenten sind nur zu 73 Prozent ausgelastet, die Aluminiumindustrie sogar nur zu 48 Prozent – und das in Zeiten einer guten Konjunktur.