Volker Kauder will Schulen verpflichten, religiöses Mobbing bei der Verwaltung zu registrieren und sofort zu ahnden. Eine Übersicht zur Lage könne helfen, sie zu ändern.
Unions-Fraktionschef Volker Kauder will an deutschen Schulen eine Meldepflicht für judenfeindliche Vorfälle einführen. „In jedem Bundesland sollten die Schulen verpflichtet werden, solche Vorfälle konsequent der Schulverwaltung zu melden“, forderte der CDU-Politiker einem Medienbericht zufolge. Es gebe derzeit keinen Überblick über den Antisemitismus an den Schulen. Angaben über das Ausmaß des Antisemitismus und dessen Ursachen seien jedoch wichtig, damit die Kultusminister der Länder auch schulübergreifend Maßnahmen prüfen könnten, argumentierte Kauder in der Welt am Sonntag.
Jeder Einzelfall müsse an den Schulen konsequent geahndet werden, forderte Kauder weiter. „Gerade bei diesem Thema muss es heißen: Null Toleranz!“ Der Anlass für die Debatte um Antisemitismus an deutschen Schulen war der Fall eines jüdischen Mädchens, das an einer Berliner Grundschule bedroht worden sein soll. Ein Mitschüler soll gedroht haben, die Zweitklässlerin umzubringen, weil sie nicht an Allah glaube, berichtete der Vater des Mädchens der Berliner Zeitung.
Volker Kauder warnte zugleich davor, das Thema Intoleranz auf die Bekämpfung von Antisemitismus zu reduzieren: „Mich haben die Aussagen des Vaters des jüdischen Mädchens in Berlin, deren Fall die Diskussion ausgelöst hat, sehr nachdenklich gemacht“, sagte Kauder.
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Deutschland — in German Antisemitismus: Union fordert Meldepflicht für judenfeindliche Vorfälle