Drei Monate ließ die Essener Tafel keine Migranten als Neukunden zu. Die Debatte dazu war hitzig. Nun gibt es eine Neuorganisation der Lebensmittelausgabe.
Bundesweit sorgte die Essener Tafel für teils scharfe Debatten, nun hat sie ihren umstrittenen Aufnahme-Stopp für Ausländer nach knapp drei Monaten wieder aufgehoben. Der Vorstand des Trägervereins beschloss am Dienstag einstimmig, dass Berechtigungskarten künftig wieder unabhängig von der Nationalität vergeben werden sollen. Der Beschluss trete am Mittwochnachmittag in Kraft, sagte der Vereinsvorsitzende Jörg Sartor.
Zuvor sollen alle elf Außenstellen des Vereins über die Details der Entscheidung informiert werden. Weil die Ausgabe neuer Tafelausweise nur einmal wöchentlich am Mittwochmorgen stattfindet, wird der Beschluss damit erst in der kommenden Woche am 11. April zum ersten Mal wirksam.
Seit dem 10. Januar hatte die Hilfsorganisation Ausländer als Neukunden bei der Essensausgabe abgelehnt und damit bundesweit eine kontroverse Diskussion unter anderem über Armut in Deutschland ausgelöst. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte mit Äußerungen wie, mit Hartz IV habe „jeder das, was er zum Leben braucht“, von vielen Seiten Kritik auf sich gezogen.