Beim Anschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal sei Nowitschok benutzt worden, sagt der Chef des Forschungszentrums Porton Down, Gary Aitkenhead. Dessen Quelle sei allerdings in der Tat nicht feststellbar.
In der Affäre um den Giftanschlag in Südengland auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal (66) und dessen Tochter Julia (33) Anfang März ließ der Leiter des britischen militärischen Forschungszentrums Porton Down am Dienstag sozusagen eine Bombe platzen: Nach den bisherigen Ergebnissen sei man zwar sicher, dass es sich bei dem benutzten Gift, das schon bei Kontakt mit winzigen Mengen wirkt, um eine Substanz namens Nowitschok handle. Die war in den 1980er-Jahren in der UdSSR entwickelt worden.
Allerdings könne man nicht sagen, ob die in England – konkret in Salisbury – benutzte Menge aus Russland stamme, so Porton-Down-Chef Gary Aitkenhead im Gespräch mit dem TV-Sender Sky News.
Gary Aitkenhead – DSTL/ADS Advance
„Wir konnten die präzise Quelle nicht eruieren“, sagte Aitkenhead. „Wir haben aber wissenschaftliche Informationen für die Regierung zusammengestellt, die dann aufgrund einer Reihe weiterer Quellen zu den zwingenden Schlüssen kam, zu denen man kommen muss“, sagte er kryptisch, ohne den letzten Satz näher zu erläutern.
Die Forschungsanlage Porton Down liegt nahe der südenglischen Kleinstadt Salisbury. Dort waren am 4. März Sergej Skripal und seine Tochter Julia bewusstlos auf einer Parkbank entdeckt worden. Beide kamen in lebensbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus, inzwischen ist die Tochter auf dem Weg der Besserung.
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Deutschland — in German Giftaffäre: Britische Militärforschungsanstalt kann Nowitschok-Herkunft aus Russland nicht bestätigen