Der IS tötet Dutzende im kriegszerrissenen Afghanistan: Sie wollten im Oktober bei den Parlaments- und Provinzwahlen ihre Stimme abgeben.
Kabul (dpa) – Bei einem IS-Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 48 Menschen getötet worden. Weitere 112 Personen seien verletzt worden, als eine Bombe an einer Ausgabestelle für Personaldokumente explodierte, sagte der Sprecher des afghanischen Gesundheitsministeriums.
Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich über ihr Sprachrohr Amak zu dem Anschlag. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani verurteilte den Angriff auf Twitter als „abscheulich“.
Am 20. Oktober sollen in Afghanistan ein neues Parlament und neue Provinzräte gewählt werden. In dem Ausgabezentrum, vor dem die Bombe detonierte, können Bürger Ausweise beantragen, die sie für die Teilnahme an den Wahlen benötigen, erklärte der Sprecher des Innenministeriums, Nadschib Danisch.
Die afghanische Regierung hatte solche Zentren landesweit errichtet, um so die Wählerbeteiligung zu erhöhen. Die Ausweise sind Voraussetzung für die Stimmabgabe. Die lange überfällige Wahl sollte eigentlich im Juli stattfinden, wurde aber wegen der Sicherheitslage in dem kriegszerrissenen Land verschoben. Die Präsidentenwahl ist für April 2019 geplant.
Der mit einer Sprengstoffweste ausgestattete Angreifer kam nach Angaben des Innenministeriums zu Fuß zu der Ausweisstelle in einem schiitischen Stadtteil im Westen der afghanischen Hauptstadt.
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Deutschland — in German Konflikte – IS-Anschlag in Kabul: Zahl der Toten steigt auf 48