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Konflikte: Journalisten unter Dutzenden Opfern bei Anschlägen in Kabul

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Eine Serie von Anschlägen erschüttert Afghanistan zum Wochenbeginn.
Kabul (dpa) – Bei mehreren Bombenanschlägen in verschiedenen Teilen Afghanistans sind Dutzende Menschen getötet worden, darunter auch Journalisten bei ihrer Arbeit vor Ort. Ein Doppelanschlag in der Hauptstadt Kabul kostete mindestens 25 Menschen das Leben, sagte Polizeisprecher Hashmat Stanakzay.
Unter den Opfern sind nach Angaben der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ mindestens neun Journalisten, die auf dem Weg zum ersten Anschlagsort in Kabul waren. Mindestens 49 weitere Menschen seien verletzt worden. Das Gesundheitsministerium meldete 21 Tote. Afghanische Regierungssprecher sind bekannt dafür, Opferzahlen für die Öffentlichkeit kleinzuhalten.
In der Provinz Chost kam zudem ein Reporter des britischen TV-Senders BBC ums Leben. Mit großer Traurigkeit bestätige die BBC, dass der Afghanistan-Reporter Ahmad Shah getötet worden sei, schrieb der Sender auf Twitter.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Doppelanschlag über Propagandakanäle im Internet für sich.
Ein Selbstmordattentäter in der Provinz Kandahar riss gegen Mittag mindestens elf Kinder nahe einer Moschee mit in den Tod. In der Provinz Nangarhar wurde ein Polizeimitarbeiter getötet.
Die beiden Anschläge in der Hauptstadt wurden kurz hintereinander während des morgendlichen Berufsverkehrs im Viertel Schaschdarak verübt. Ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad habe die erste Detonation an einer Kontrollstelle nahe des Geheimdienstquartiers ausgelöst, sagte Polizeisprecher Stanakzay. Bei den Opfern handle es sich um Zivilisten, berichteten Medien unter Berufung auf Sicherheitskräfte. In dem Stadtviertel befinden sich auch die US-Botschaft und das Nato-Hauptquartier.
Wenig später wurde eine zweite Bombe in demselben Stadtviertel in einer Gruppe von Journalisten gezündet, sagte der Polizeisprecher. Dabei seien mehrere Journalisten getötet oder verletzt worden. Der Chef-Fotograf der französischen Nachrichtenagentur AFP, Shah Marai, war unter den Todesopfern, wie die Agentur bei Twitter mitteilte.
AFP-Informationsdirektorin Michèle Léridon würdigte den getöteten Fotografen bei Twitter für seinen Mut.

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