Der anhaltende Kursverfall bei Technologie-Werten hat der Wall Street am Montag empfindliche Verluste beschert.
Kursverluste bei Technologie- und Börsenschwergewichten wie Amazon und Intel haben die Wall Street nach der Osterpause tief in den roten Bereich gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging am Montag mit 23.644 Punkten 1,9 Prozent schwächer aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 2,2 Prozent auf 2582 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 2,7 Prozent auf 6870 Punkte. Die Börse in Frankfurt blieb feiertagsbedingt geschlossen.
Börsianer sehen die Gefahr eines weltweiten Handelskrieges, nachdem China als Reaktion auf US-Stahl- und Aluminiumzölle seinerseits Zölle auf amerikanische Produkte verhängte. „Das wird die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus schüren. Dem Markt gefällt das nicht wirklich“, sagte Andre Bakhos von New Vines Capital in New Jersey.
China verhängte am Montag Strafzölle auf 128 Produkte aus den USA, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Betroffen sind Importgüter im Wert von 2,4 Milliarden Euro, darunter Schweinefleisch und Obst. Die chinesische Regierung reagiert damit auf die von US-Präsident Donald Trump erlassenen Strafzölle auf Stahl und Aluminium.
China hat außerdem die Möglichkeit, die US-Finanzpolitik empfindlich zu treffen – wovon Peking bisher trotz des Handelsstreits noch keinen Gebrauch gemacht hat.
Chinas Handelsministerium verband die Verkündung der Strafzölle mit massiver Kritik an Trumps handelspolitischem Kurs. Dieser stelle einen „ernsthaften Verstoß“ gegen Chinas Interessen und gegen die Regeln des Welthandels dar, erklärte das Ministerium. Es forderte die USA auf, „die Maßnahmen so schnell wie möglich zurückzunehmen“.
Trump hatte die Zölle auf Stahl und Aluminium im März verhängt. China kündigte daraufhin umgehend Gegenmaßnahmen an, die nun umgesetzt wurden. Im Gegensatz zu China blieben die EU und andere wichtige Handelspartner vorerst von den Zöllen verschont. China kritisierte die Ausnahmeregelungen am Montag als „ernste Verletzung“ des Nicht-Diskriminierungs-Gebots der Welthandelsorganisation (WTO).