DSGVO: Vom 25.5. an greifen die neuen Datenschutz-Regeln in der EU. Selbst in den USA gilt die Datenschutz-Grundverordnung als Vorbild.
Die Datenschutzgrundverordnung ( DSGVO) trat schon vor zwei Jahren in Kraft, aber erst von diesem Freitag an greifen ihre Regeln wirklich. Man kann das eine glückliche Fügung nennen. Denn in dieser Übergangszeit passierte etwas Entscheidendes. Bisher hatte es die meisten Menschen kaum gekümmert, dass sie intimste Informationen über sich preisgeben müssen, um all die praktischen und vor allem kostenlosen digitalen Dienste in Anspruch nehmen zu können.
Skandale wie jener um Facebook/Cambridge Analytica und andere Datenlecks haben jedoch gravierende Zweifel an diesem Tauschgeschäft geweckt. Sie haben gezeigt, dass mithilfe der privaten Daten nicht nur Milliarden verdient, sondern auch Menschen und Wahlen manipuliert werden können, auf völlig undurchsichtigen Wegen. Vielen wurde bewusst, wie essenziell es ist, persönliche Daten zu schützen. Insofern ist Europa erst jetzt reif für diese Verordnung.
Die DSGVO soll den Bürgern die Kontrolle über ihre Daten verleihen. Sie sollen wissen, wem sie warum ihr Einverständnis zur Verarbeitung der Daten gegeben haben und sie dürfen dieses Einverständnis jederzeit zurückziehen. Das ist die Grundidee. Unternehmen und Organisationen wiederum dürfen nur noch jene Informationen abfragen, die für den jeweiligen Zweck unbedingt nötig sind, und müssen die Nutzer – in klarer, verständlicher Sprache – informieren, warum sie die Daten erheben und ob sie diese weitergeben wollen. Eben dies geschieht gerade in den Mails, die in vielen Postfächern landen.
Manchem mag das lästig sein, andererseits werden nun Datenlieferer wie -sammler gezwungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. „Es ist gut, dass jetzt an vielen Orten ein Datenschutz-Frühjahrsputz stattfindet und auch kleine Unternehmen, Vereine oder Blogger sich endlich mal Gedanken machen, welche Daten sie eigentlich erheben, warum, und ob das wirklich so nötig ist“, sagt der grüne EU-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht, einer der Mitautoren der DSGVO. Datenschutz sei auch ein Gebot der Höflichkeit. „Bevor ich jemanden in eine Datenbank kippe oder überwache, sollte ich vielleicht mal vorher fragen.