Die deutschen Streitkräfte präsentieren sich heute beim „Tag der Bundeswehr“. Bei der Waffenschau mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone geht es vor allem um die Nachwuchswerbung. Von Christian Thiels.
Die deutschen Streitkräfte präsentieren sich heute beim „Tag der Bundeswehr“. Bei der Waffenschau mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone geht es vor allem um die Nachwuchswerbung.
In den 1980er-Jahren, als der Kalte Krieg die Welt übersichtlich machte, zog die Bundeswehr mit ihrer Ausstellung „Unser Heer“ durch die Lande. Auf staubigen Sportplätzen in der Provinz landeten Hubschrauber, fuhren Panzer hin und her, und es gab Erbsensuppe und die Gewissheit, dass man für den unwahrscheinlichen Fall eines Angriffs auf die Heimat gerüstet war.
Heute sind die Ziele des „Tags der Bundeswehr“ andere. Man wolle die „Verbundenheit mit der Gesellschaft“ demonstrieren, teilte die Bundeswehr mit. Das ist wohl auch dringend erforderlich, denn die Streitkräfte sind nach Jahren der Schrumpfung im Alltag kaum noch präsent.
„Es geht darum, die Bundeswehr sichtbar zu machen“, sagt der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels im Gespräch mit dem ARD-Hauptstadtstudio. Und deshalb hob man im Jahr 2015 den „Tag der Bundeswehr“ aus der Taufe. An 16 Standorten in Deutschland findet heute eine Art Tag der offenen Tür statt.
Grundsätzlich sei das schon in Ordnung, sagt SPD-Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu. „Man kann das in Sachen Imagewerbung schon machen, aber wenn man es macht, dann kann man es doch auch etwas komplexer anlegen.“ Der Tag sei doch eine „gute Gelegenheit, über Konzepte der Sicherheitspolitik zu sprechen“, sagte er.
Tatsächlich sind Diskussionsrunden zur Rolle Deutschlands in der Welt oder zur vielzitierten Verantwortung der Bundesrepublik eher Mangelware bei den Veranstaltungen. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen selbst reist nach Oldenburg.