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G7-Gipfel – Ende einer Epoche

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Das Scheitern des G7-Gipfels in Kanada resignativ zu bedauern, wäre eine grundfalsche Reaktion. Dass die Welt komplizierter geworden ist, kann nicht zur Folge haben, dass weniger miteinander gesprochen wird. Es muss mehr geredet, verhandelt und gerungen werden, meint Gordon Repinski.
Die G7, einst als Wertegemeinschaft gestartet, ist bei dem Gipfel im kanadischen La Malbaie als eine zerstrittene Gruppe von Ländern mit Einzelinteressen gelandet. Der amerikanische Präsident zeigte demonstratives Desinteresse und reiste am Sonnabend vorzeitig ab. Die neue italienische Regierung ist bestenfalls in einer Findungsphase, wahrscheinlich aber bald der große Unsicherheitsfaktor innerhalb Europas. Selbst der Charme eines Justin Trudeau und die Unerbittlichkeit der Kanzlerin konnten nicht überdecken, was an diesem Wochenende deutlich geworden ist. Die Epoche der G7 (so wie wir sie kannten) hat in diesem Jahr im beschaulichen Québec ein Ende gefunden.
Doch folgt daraus, dass nun alles egal ist, jeder für sich kämpft? Natürlich nicht. Dem Scheitern der Wertegemeinschaft mit Larmoyanz und Resignation zu begegnen, wäre gerade der falsche Weg. Dass die Welt komplizierter geworden ist, kann nicht zur Folge haben, dass weniger miteinander gesprochen wird.

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