Start Deutschland Deutschland — in German Italien stellt Dublin-System für Asylbewerber in Frage

Italien stellt Dublin-System für Asylbewerber in Frage

214
0
TEILEN

Bundeskanzlerin Merkel dürfte Schwierigkeiten haben, Italien von der Aufnahme einer großen Zahl von Flüchtlingen und Migranten zu überzeugen.
Italiens neuer Ministerpräsident Giuseppe Conte hat in Berlin für mehr Solidarität der EU-Staaten bei der Verteilung von Flüchtlingen in Europa geworben. Die Europäische Union müsse ihre Perspektive ändern, sagte Conte am Montag in Berlin vor einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. «Die italienischen Grenzen sind europäische Grenzen.» Italien wolle das Dublin-System überwinden, demzufolge ein Asylantrag dort gestellt und bearbeitet werden muss, wo ein Flüchtling ankommt.
Stattdessen will Rom einen «solidarischen Ansatz». Am besten sollten die Menschen schon in den Herkunfts- und Durchgangsländern Asylanträge stellen können. Conte rief zudem zum Kampf gegen Schlepper und zu einer wirksameren Kontrolle der europäischen Außengrenzen auf.
Das Dublin-System kritisieren die Randstaaten der EU schon lange. Merkel will in bilateralen Abkommen mit EU-Nachbarstaaten erreichen, dass Flüchtlinge, die in anderen Ländern als Asylbewerber registriert sind, abgewiesen und dorthin zurückgeschickt werden können. Merkel will dabei vermutlich nach dem Modell des Türkei-Deals vorgehen.
Merkel sicherte Conte zu, dass Deutschland Italien bei seinen Problemen mit Flüchtlingen und Migranten „zu unterstützen“.

Continue reading...