Die „Lifeline“ kann in einen maltesischen Hafen einlaufen. Der deutsche Innenminister erwägt eine Aufnahme von einem Teil der Migranten, stellt aber Bedingungen.
Das deutsche Rettungsschiff Lifeline mit etwa 230 aus Seenot geretteten Migrantinnen und Migranten an Bord darf in einen maltesischen Hafen einlaufen. Das kündigte Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat an. „Ich denke, dass das Schiff heute Abend unsere Küsten erreichen wird“, sagte er. Muscat kündigte an, zunächst würden „die Flüchtlinge verteilt“, danach
werde das Schiff beschlagnahmt. Er verwies darauf, dass außer seinem
Land noch sieben weitere EU-Staaten ihre Bereitschaft zur Aufnahme eines
Teils der Lifeline -Flüchtlinge erklärt hätten. Er nannte Italien, Luxemburg, die Niederlande, Portugal, Irland, Belgien und Frankreich.
Die Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline hatte zuvor an alle EU-Staaten appelliert, das Schiff rasch in einen Hafen
einlaufen zu lassen. „Das ist eine sehr belastende Situation und wir
sind erschüttert von der Kaltherzigkeit der Politik“, hatte Mission-Lifeline-Sprecher
Axel Steier gesagt. Die Lage an Bord
werde immer schlechter, mehrere Flüchtlinge seien in einer sehr
schlechten Verfassung. „Das ist langsam eine Frage von Leben und Tod.“
Die Lifeline hatte die Migranten am Donnerstag vor der libyschen Küste gerettet und
wartete seitdem auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.