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Wimbledon: Auch Zverev in Runde drei

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Alexander Zverev hat beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon die dritte Runde erreicht. Zuvor waren bei den Damen auch Angelique Kerber und Julia Görges erfolgreich.
Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev hat ein frühes Aus in Wimbledon abgewendet. Dank einer beeindruckenden Aufholjagd gewann der Hamburger am Freitag mit 6:4,5:7,6:7 (0:7), 6:1,6:2 gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz. Die Partie war am Vorabend nach drei Sätzen und einem 1:2-Satzrückstand aus Sicht von Zverev abgebrochen worden. Mit dem erfolgreichen Comeback zog Zverev in die dritte Runde des Rasenturniers im Südwesten Londons ein. Dort trifft der 21-Jährige am Sonnabend auf den Letten Ernests Gulbis.
Zverev folgte damit zwei norddeutschen Damen – Julia Görges und Angelique Kerber. Die Kielerin Kerber hatte am Donnerstag gegen die erst 18 Jahre alte US-Amerikanerin Claire Liu, im Vorjahr Siegerin bei den Juniorinnen, mit 3:6,6:2,6:4 gewonnen. Nächste Gegnerin für die 30-Jährige am Sonnabend ist Naomi Osaka (Japan), gegen die sie bei den US Open im Vorjahr eine bittere Erstrunden-Pleite kassiert hatte. „Ich weiß, dass sie sehr gut aufschlägt und auch von hinten sehr gut das Spiel aggressiv diktieren kann. Und ich weiß, ich muss mich auf jeden Fall steigern“, sagte Kerber dem NDR Hörfunk. Zuversicht kann sie daraus ziehen, dass sie die vergangenen beiden Duelle mit Osaka gewonnen hat. Zum ersten Mal nach sechs Jahren steht Görges in der dritten Runde von London. Die Bad Oldesloerin bezwang die Weißrussin Wera Lapko mit 6:2,3:6,6:2 und gewann damit erstmals seit 2012 wieder zwei Matches in Folge. Im Kampf um ihren ersten Achtelfinaleinzug bei dem Rasenklassiker kämpft die Weltranglisten-13. heute gegen die Tschechin Barbora Strycova.
Angelique Kerber wird am 18. Januar 1988 in Bremen geboren. Im Alter von drei Jahren zieht die Familie um nach Kiel. Dort beginnt sie mit dem Tennisspielen. Großes Talent entwickelt sie aber auch beim Schwimmen.
Die Familie wohnt über der Tennishalle, in der Kerber mehr und mehr ihr Talent unter Beweis stellt. Trainiert wird sie von ihrem aus Polen stammenden Vater Slawek. Mit 15 Jahren wird sie deutsche Jugendmeisterin und wiederholt diesen Erfolg in der Altersklasse U18 im Jahr darauf. Nach der Mittleren Reife wird sie schon 2003 Profi-Tennisspielerin.
Aller Anfang ist schwer: Mühsam muss sich Kerber auf der ITF-Tour etablieren und Punkte für die Weltrangliste sammeln. 2006 erreicht die deutsche Nachwuchshoffnung in Hasselt erstmals das Hauptfeld eines WTA-Turniers.
2007 wird Kerber erstmals ins Fed-Cup-Team berufen. Auch der Sprung in die Top 100 der Weltrangliste gelingt. Am Ende des Jahres belegt sie Platz 84. Der steile Aufstieg gerät in der Saison darauf allerdings etwas ins Stocken, obwohl sie auf der WTA-Tour zwei Achtelfinals erreicht.
2009 sorgen Verletzungen für einen bitteren Rückschlag. Zu Beginn des Jahres zieht sich Kerber eine Knieverletzung zu, die sie vier Monate außer Gefecht setzt. „Technisch und konditionell war danach alles weg“, erzählt sie später. Der Absturz aus den Top 100 ist nicht zu verhindern; Kerber fühlt sich am Scheideweg ihrer Karriere: „Ich glaube, ich wusste nicht genau, was ich will; ich hatte nie den richtigen Plan.“
2010 sieht die Welt schon wieder besser aus. Kerber macht weiter – und wie es scheint, besser denn je. Auch bei den Grand Slams lässt sie aufhorchen, erreicht zu Beginn der Saison bei den Australian Open in Melbourne und später auch in Wimbledon jeweils die dritte Runde…
… und zieht in Bogota erstmals in ein Endspiel auf der WTA-Tour ein. Dort muss sie sich zwar der kolumbianischen Lokalmatadorin Mariana Duque Marino in zwei Sätzen geschlagen geben, aber der Aufwärtstrend ist unverkennbar. Zumal sie später in der Saison auch ins Halbfinale beim Turnier in Luxemburg stürmt.
Dem Höhenflug folgt 2011 ein kapitaler Absturz. Die Karriere hängt am seidenen Faden, die Tennisspielerin stellt sich selbst in Frage. Nach der Erstrunden-Niederlage in Wimbledon – der zwölften der Saison – rätselt sie: „Es gibt drei Möglichkeiten: So weitermachen wie bislang, etwas Grundlegendes ändern oder mit dem Tennis aufhören.“
Kerber erholt sich im Tenniscenter „Angie“ ihrer Großeltern im polnischen Puszczykowo und erkennt, was ihr der „weiße Sport“ bedeutet. Die Kielerin macht nicht nur weiter, sondern wechselt auch in die Tennisakademie der früheren Profis Alexander Waske und Rainer Schüttler nach Offenbach.

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