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CDU und die Linke: Der Feind hat sich verändert

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Die CDU streitet über ihr Verhältnis zur Linken. Das ist gut so. Deren SED-Vergangenheit alleine reicht heute nicht mehr aus, um eine Zusammenarbeit abzulehnen.
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther ( CDU) hat am Wochenende viel Kritik einstecken müssen. Seine Forderung, dass die CDU im Osten nach den Landtagswahlen 2019 auch mit der Linken reden müsse, wenn andernfalls keine Regierung zustande komme, stieß auf breite Ablehnung in seiner eigenen Partei. Die CDU-Generalsekretärin versuchte gar, die Debatte mit einem Machtwort zu beenden: „Wir lehnen eine Zusammenarbeit mit Linken und AfD weiterhin ab“, sagte Annegret Kramp-Karrenbauer. Unterstützung bekam sie dafür am Montag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) höchstselbst.
Doch so schnell wird die CDU das Thema nicht wieder loswerden. Nicht nur, weil ostdeutsche CDU-Landeschefs wie Vincent Kokert aus Mecklenburg-Vorpommern und Ingo Senftleben aus Brandenburg sich trotz des Vetos der Parteispitze vorsichtig trauen, anderer Meinung zu sein. Der wichtigere Grund liegt in der zunehmenden Zersplitterung der Parteienlandschaft. Nicht nur im Osten, aber dort besonders, wird es immer schwieriger, stabile Zweierregierungskoalitionen nach bisher gängigen Mustern zu bilden. Das zwingt alle Akteure, lange gepflegte Vorurteile zu hinterfragen.
Auch eine Zusammenarbeit mit den Grünen schien für die CDU lange unvorstellbar, heute ist sie längst eine Option unter vielen.

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