Ausländische Gäste können jetzt billig Urlaub machen. Deniz Ugur, Inhaber des Reiseveranstalters Bentour, warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen.
Die türkische Lira hat seit Jahresbeginn etwa die Hälfte an Wert verloren – und es gibt derzeit keine Anzeichen dafür, dass der Kurs auf absehbare Zeit wieder stark zulegen wird. Zu brutal sind die Verbalgefechte, die sich Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein US-Kollege Donald Trump liefern. Und zu schlecht sind die Fundamentaldaten der türkischen Wirtschaft insgesamt. Aber speziell das für die Türkei wichtige Tourismussegment könnte von der Krise profitieren.
Nachdem sich bereits im vergangenen Winter die Besucherzahlen in Istanbul und vor allem am Badeort Antalya am Mittelmeer erholt hatten von der Krise seit dem Putschversuch im Sommer 2016, erlebt die Tourismusindustrie womöglich nun einen Extraschub. Rund 4,5 Millionen Gäste kamen im vergangenen Jahr allein aus Deutschland. „Die Hoteliers mit hohem ausländischen Gästeanteil sind klar die Gewinner dieser Krise“, meint Deniz Ugur. Er ist geschäftsführender Gesellschafter des Reiseunternehmens Bentour, das sich auf die Türkei spezialisiert hat und vor allem Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vermittelt.
Ugurs Begründung: Die Hoteliers bezahlen ihr Personal, die meisten Lebensmittel und die Energierechnungen in Lira, erhielten von den Reiseunternehmen, die Bettenkontingente reserviert haben, aber harte Euro und Dollar.