Arbeit statt Urlaub: An der französischen Riviera beraten Frankreichs Präsident Macron und die britische Regierungschefin May über den britischen EU-Austritt.
Toulon (dpa) – Vor dem Hintergrund schleppender Brexit-Verhandlungen sind der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May zusammengekommen.
Beide Politiker und ihre Berater sprachen im Garten der Sommerresidenz des Präsidenten am Mittelmeer über den hart umkämpften EU-Ausstieg Großbritanniens.
Das Treffen östlich der Hafenstadt Toulon werteten einige Kommentatoren als Hilfeschrei Mays. Denn London steht erheblich unter Druck: Erst von einigen Tagen hatte Außenminister Jeremy Hunt vor einem Austritt ohne Abkommen gewarnt.
Das Treffen an der Riviera stieß auf Kritik: Der Europapolitiker Elmar Brok (CDU) nannte es „nicht hilfreich“. Die Briten versuchten mit bilateralen Gesprächen immer wieder, Sonderdeals mit Einzelstaaten auszuhandeln, sagte Brok im SWR-Tagesgespräch. Das sei „immer schief gegangen“. Was verhandelt werde, müsse von allen 27 EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert – also gebilligt – werden.
May kam direkt aus ihrem Urlaub in Italien. Nach dem Arbeitstreffen stand ein gemeinsames Abendessen mit den Ehepartnern Brigitte Macron und Philip May auf dem Programm. Eine gemeinsame Erklärung von Macron und May nach dem Treffen war hingegen nicht geplant.