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Mutmaßlicher US-Briefbomber ist offenbar ein Trump-Fanatiker

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Die US-Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem festgenommenen Mann um den Täter handelt. Ihm drohen bis zu 58 Jahre im Gefängnis. Präsident Trump gibt liberalen Medien eine Mitschuld.
Noch ist nicht allzu viel über den Mann aus Florida bekannt, der die mindestens 13 Rohrbomben an prominente Kritiker von Donald Trump verschickt haben soll. Doch diverse Indizien deuten darauf hin, dass der am Freitag festgenommene Cesar Altieri Sayoc ein fanatischer Anhänger des US-Präsidenten ist. Auf Konten in den Onlinenetzwerken, die offenbar von dem 56-Jährigen stammen, wird Trump gepriesen und gegen dessen politische Gegner agitiert.
Die Ermittlungsbehörden wollten sich kurz nach der Festnahme noch nicht zu den Motiven des mutmaßlichen Attentäters äußern. Dafür sei es „zu früh“, sagte der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray. Rechtsgerichtete Verschwörungstheoretiker hatten in den vergangenen Tagen angezweifelt, dass der Briefbomber ein Trump-Unterstützer sei – obwohl dies die Liste der Adressaten der Sprengsätze bereits nahelegte.
Stattdessen witterten sie ein vermeintliches Komplott linker Fanatiker mit dem Ziel, dem rechten Lager die Schuld an dem Bombenalarm zuzuweisen und so den Republikanern bei den bevorstehenden Kongresswahlen zu schaden. Diese wilden Spekulationen passen aber ganz und gar nicht zum Profil des nun festgenommenen Mannes, wie es sich aus den ersten Indizien ergibt.
Der Kleinbus des Tatverdächtigen mit Aufklebern von Präsident Donald Trump. – APA/AFP/WPLG/JOSE ROMERO
Die Sicherheitsbehörden hatten ihn am Freitag in Florida auf einem Parkplatz in Plantation im Bundesstaat Florida festgenommen. Insgesamt wurden bisher zwölf Briefbomben gefunden – adressiert an prominente Kritiker Trumps. Bisher wurde niemand verletzt.
Auf dem Kleinbus des Tatverdächtigen sind einem von CNN verbreiteten Foto zufolge mehrere Aufkleber mit den Porträts von Präsident Donald Trump und Vizepräsident Mike Pence angebracht. Auch ein Aufkleber mit der Aufschrift „CNN ist zum Kotzen“ ist zu erkennen.
Präsident Donald Trump verurteilte die Taten scharf. „Diese terrorisierenden Handlungen sind verachtenswert und haben keinen Platz in unserem Land“, sagte Trump am Freitag bei einem Auftritt im Weißen Haus in Washington. Man dürfe niemals zulassen, dass politische Gewalt in den USA Wurzeln schlage. Er erklärte, der oder die Täter würden zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Fall der mutmaßlichen Briefbomben hatte mit großer Wucht den Wahlkampf in den USA vor den bevorstehenden Kongresswahlen am 6. November beeinflusst. Trump deutete Zweifel an der Echtheit der Bomben an. Er sprach in einem Tweet am Freitag von „dem Bomben-Zeug“, das seinen Wahlkampf negativ beeinflusse. Indirekt hatte er die Medien und ihre kritische Berichterstattung mitverantwortlich gemacht für die Straftaten.
Nach Einschätzung von New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo handelte der Verdächtige wohl allein. Das sagte der demokratische Politiker dem TV-Sender MSNBC nach Festnahme eines Verdächtigen in der Nähe von Miami am Freitag.

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