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Protest gegen Notstand in Jugendämtern

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Wer Kinder schützen will, braucht Personal. Neue Zahlen zeigen: In manchen Bezirken hat sich die Lage weiter verschärft.
Auf diese Demonstration hat Mina Hagedorn lange gewartet: Wenn an diesem Mittwoch Sozialarbeiter gegen den bundesweiten „Notstand“ in ihren Jugendämtern protestieren, wird die Kreuzberger Lehrerin dabei sein – aus Solidarität und aus eigener Betroffenheit: „Fast alle Mitarbeiterinnen des Jugendamts, die ich wegen meiner Schüler getroffen habe, waren kurz danach entweder monatelang krank oder haben gekündigt,“ berichtet Hagedorn. Darum hat sie ein Plakat gebastelt. Auf dem steht: „Kinderschutz braucht 1. Personal, 2. Zeit, 3. Geld“.
Bislang sind die Sozialarbeiter der Jugendämter kaum auf die Straße gegangen, sondern haben nur weiße Fahnen und Plakate in ihre Bürofenster gehängt – und das seit Jahren. Sie hängen selbst in den Kreuzberger Ämtern, obwohl die so genannten Regionalen Sozialen Dienste (RSD) von Friedrichshain-Kreuzberg im Bezirksvergleich eher wenig freie Stellen haben: Anders als etwa in Tempelhof-Schöneberg waren hier nicht 30 Prozent, sondern nur fünf Prozent der Stellen vakant, wie eine Abfrage in den Jugendämtern im Februar 2018 ergeben hatte.

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