Der Fall Khashoggi zwingt US-Präsident Trump zum Handeln. Auch aus den Reihen seiner Republikaner wird die Kritik an der saudischen Führung lauter. Dabei…
USA und der Fall Khashoggi – warum Trump die Saudis braucht
Der Fall Khashoggi zwingt US-Präsident Trump zum Handeln. Auch aus den Reihen seiner Republikaner wird die Kritik an der saudischen Führung lauter. Dabei braucht Trump die Saudis – besonders vor der unmittelbar bevorstehenden Eskalation im Konflikt mit dem Iran.
Eigentlich hat US-Präsident Donald Trump gerade einen Lauf: Die Wirtschaftsdaten sind super, im Handelsstreit mit Mexiko und Kanada hat er sich durchgesetzt, seinen Kandidaten für den Supreme Court durchgeboxt.
Trumps Zustimmungswerte steigen, vor den Kongresswahlen am 6. November scheinen die oppositionellen Demokraten wieder an Boden zu verlieren. Ein Thema bereitet Trump derzeit aber gehörige Kopfschmerzen: Der Fall des im saudischen Konsulat in Istanbul getöteten Regimekritikers Jamal Khashoggi, der auch bei Trumps Republikanern für Entsetzen und Wut sorgt.
Trump hat die Tötung Khashoggis scharf verurteilt. Was die mögliche Verantwortung der Führung in Riad angeht, ist sein Kurs weniger klar. Erst verbreitete er die Dementis des saudischen Königshauses, an denen von Anfang an Zweifel herrschten. Als die Saudis dann einräumten, dass Khashoggi getötet wurde, verwies Trump zwar auf laufende Untersuchungen, nannte die Angaben aus Riad aber glaubwürdig – demnach kam der Journalist in Folge eines Faustkampfes im Konsulat ums Leben und wurde nicht auf staatliche Anordnung ermordet.
Trump nannte den Fall am Dienstag ein Fiasko und sagte zu der von Saudi-Arabien lange geleugneten Tötung Khashoggis: „Die Vertuschung war eine der schlechtesten in der Geschichte von Vertuschungen.“ Außenminister Mike Pompeo kündigte erste Strafmaßnahmen gegen 21 saudische Verdächtige etwa im Königshaus und im Außenministerium an – sie dürfen künftig nicht mehr in die USA reisen. Trump und Pompeo ließen aber offen, wer für die Tat verantwortlich ist.
Im Zentrum des Falls steht nun die Frage, was der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman wusste. Jener starke Verbündete also, auf den Trump bislang im Nahen Osten baut. Trump sagte am Dienstagabend: „Ich habe gestern mit dem Kronprinzen gesprochen, und er hat nachdrücklich gesagt, dass er damit nichts zu tun hatte, dass das auf einer niedrigeren Ebene war.“ Zum wiederholten Male verwies der Präsident auch darauf, was für ein wichtiger Verbündeter Saudi-Arabien für die USA sei.
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