Die Hinweise auf die Beteiligung des saudischen Kronprinzen an der Tötung des Journalisten Khashoggi sind vielfältig. Nun kommt auch die CIA zum Schluss, dass…
Die Hinweise auf die Beteiligung des saudischen Kronprinzen an der Tötung des Journalisten Khashoggi sind vielfältig. Nun kommt auch die CIA zum Schluss, dass Mohammed bin Salman den Auftrag erteilte. Entscheidend ist nun, was US-Präsident Trump macht.
Neue Erkenntnisse in der Affäre um den getöteten Journalisten Jamal Khashoggi bringen US-Präsident Donald Trump in Zugzwang. Die CIA kommt nach Medienberichten zu der Einschätzung, dass der saudi-arabische Kronprinz die Tötung des Regierungskritikers in Istanbul befohlen hat.
Dies sei der Schluss aus der Auswertung mehrerer Quellen, berichtete die „Washington Post“. Die Affäre hatte vor allem Saudi-Arabiens mächtigen Thronfolger Mohammed bin Salman – auch „MbS“ genannt – in den vergangenen Wochen international beispiellos in die Defensive gedrängt. Trump hingegen hatte sich bislang unter Verweis auf die guten Geschäfte, Waffendeals und die Stabilität in Nahost zögerlich gezeigt, gegen den Thronfolger vorzugehen.
An dieser Linie schien der US-Präsident auch am Samstagmorgen festzuhalten. Trump sagte vor seinem Abflug zu einer Reise nach Kalifornien, er sei noch nicht von der CIA über die Einschätzung zur Ermordung Khashoggis unterrichtet worden. Dies solle aber noch am selben Tag passieren. Bislang sei ihm gesagt worden, dass der saudische Kronprinz keine Rolle bei der Tötung gespielt habe.
Auf die Frage, ob es Konsequenzen haben werde, sollte Mohammed bin Salman verantwortlich sein, sagte Trump, er werde sich das anschauen. Der Republikaner bezeichnete Saudi-Arabien sogleich als „großartigen Verbündeten“ und pries die wirtschaftlichen Beziehungen zu dem Königreich. „Sie sind ein wirklich spektakulärer Verbündeter, was Jobs und die wirtschaftliche Entwicklung angeht.“ Als Präsident müsse er „viele Dinge“ berücksichtigen, fügte Trump hinzu.
Die „Washington Post“ hatte zuvor berichtet, Trump seien Erkenntnisse über die Beteiligung des Kronprinzen gezeigt worden, er bleibe aber skeptisch, dass dieser die Tötung angeordnet habe.
Der im US-Exil lebende Khashoggi wurde am 2. Oktober in dem Konsulat seines Heimatlandes in Istanbul umgebracht. Dort wollte er Dokumente für seine Hochzeit abholen. Unter immensem internationalen Druck gab Riad erst viel später den Tod des „Washington Post“-Kolumnisten zu. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt hochrangige Regierungsmitarbeiter.
Gleichzeitig deuten aber eine Reihe von Hinweisen auf eine direkte Beteiligung des erst 33 Jahre alten Thronfolgers:
– DAS TELEFONAT: Die „Washington Post“ berichtete unter Berufung auf Geheimdienstler über ein Telefonat zwischen dem Bruder des Kronprinzen und Khashoggi.