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Deutsche Banken im europäischen Vergleich schwach

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Europas Geldhäuser sind im Durchschnitt besser gegen eine Krise gerüstet als vor ein paar Jahren. Doch der neueste Stresstest fällt nicht für alle gut aus.
Deutsche und britische Banken haben beim jüngsten Stresstest der Europäischen Banken-Aufsichtsbehörde EBA am schlechtesten abgeschnitten. Sollte es zu einer schweren Wirtschaftskrise kommen, würden sie einen erheblichen Teil ihres Eigenkapitals verlieren, ihre Kapitalquoten und damit ihre Risikopuffer würden deutlich gedrückt. Am schlechtesten unter allen 48 getesteten Instituten aus 15 EU-Ländern und Norwegen schnitt dabei die Norddeutsche Landesbank (NordLB) ab. Ihre Kapitalquote würde sich bis 2020 auf nur noch 7,07 Prozent verschlechtern. Ende 2017 lag sie noch bei 12,40 Prozent. Die Deutsche Bank ist das zweitschlechteste deutsche Institut. Ihre Kapitalquote würde von 14,8 auf 8,14 Prozent abrutschen. Gut abgeschnitten haben bei der Analyse die italienischen Institute.
Die Bundesbank bewertet die Ergebnisse des Stresstests dennoch positiv. „Für uns als Bundesbank ist die gute Nachricht: Die deutschen Banken können selbst hohen Stress gut verkraften“, sagt Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling, der für Bankenaufsicht zuständig ist. „Selbst in einem dramatischen Abschwung sind die deutschen und die europäischen Banken widerstandsfähig.“ Dafür habe auch eine robuste Aufsicht gesorgt. Sie habe den Banken auferlegt, nach der Finanzkrise erheblich Kapital aufzubauen. „Das Stressszenario war besonders für deutsche Banken sehr hart, denn es wird ein Einbruch der gesamten Weltwirtschaft simuliert.“ Gerade wegen der Exportstärke der deutschen Wirtschaft führe ein solcher Einbruch zu höherer Verwundbarkeit.
Auch Deutsche Bank-Finanzvorstand James von Moltke ist mit den Ergebnissen zufrieden. „Der Stresstest zeigt: Unser Risikoprofil ist absolut solide, aber wir sind noch nicht profitabel genug. Daran arbeiten wir jetzt.“ Obwohl die Bedingungen härter gewesen seien als beim letzten Test vor zwei Jahren, habe die Bank Widerstandskraft bewiesen. „Wir haben die erforderliche Liquidität und das Kapital, um profitabel zu wachsen.“ 2016 war die Kapitalquote im ungünstigsten Fall sogar auf 7,8 Prozent gefallen.
Positiv äußerte sich auch Commerzbank-Risikovorstand Marcus Chromik.

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