Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach im Bundestag vor den Spitzen des deutschen Staates. Er rief die Deutschen vehement dazu auf, mehr für Europa zu tun, als es die Kanzlerin tut.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat seine Rede im Bundestag anlässlich des Volkstrauertages zu einem vehementen Plädoyer für einen europapolitischen Aufbruch genutzt. Dabei rief er insbesondere Deutschland zu einer Kraftanstrengung auf, um Europa in Zeiten eines neuen Nationalismus krisenfester zu machen.
Die gemeinsame Aufgabe und Verantwortung Deutschlands und Frankreichs bestehe darin, „die Welt nicht ins Chaos abdriften zu lassen“, sagte Macron am Sonntag vor einem voll besetzten Plenarsaal. „Das schulden wir Europa.“ Auch der Klimawandel, Handelskonflikte und andere Herausforderungen müssten gemeistert werden. „Wir wünschen uns alle eine faire Weltordnung.“ Macron betonte: „Wir werden gemeinsam ein neues Kapitel in der Geschichte Europas aufschlagen; da bin ich mir sicher.“ Im Übrigen bedankte er sich, an diesem Tag im Bundestag reden zu dürfen. Das sei ein großes Signal der Versöhnung. „Unsere Gemeinsamkeiten sind stärker als unsere Unterschiede.“ Der französische Präsident schloss mit den Worten: „Es lebe Frankreich. Es lebe die Bundesrepublik. Es lebe die deutsch-französische Freundschaft. Es lebe Europa.“
Er sprach in Gegenwart von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Daniel Günther und Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle.
