Friedrich Merz, Jens Spahn und Annegret Kramp-Karrenbauer starten in die heiße Wahlkampfphase um den CDU-Vorsitz. Wer unterstützt wen? Wie sind ihre Chancen?
Als die Bundeskanzlerin vor gut zwei Wochen ihren Rückzug als CDU-Vorsitzende ankündigte, hat das einen regelrechten Bewerberboom ausgelöst. Insgesamt zwölf Christdemokraten signalisierten ihr Interesse am Parteivorsitz. Drei von ihnen werden reale Chancen eingeräumt. Vom heutigen Donnerstag an präsentieren sie sich auf acht Regionalkonferenzen der Basis – bevor dann am 7. Dezember die Delegierten auf dem Hamburger Parteitag entscheiden, wer neuer Parteichef und damit wohl auch nächster Kanzlerkandidat der CDU wird.
Wie lief die erste Phase in diesem innerparteilichen Wahlkampf? Welche Botschaften hatten die Kandidaten? Wer sind ihre Unterstützer? Und: Welche Chancen haben sie? ZEIT ONLINE beantwortet die wichtigsten Fragen.
Er war der Erste, der sein Interesse signalisierte. Noch am selben Vormittag, an dem Merkel ihren Verzicht erklärte, hieß es bereits: Merz stünde bereit. Sein Comeback nach neun Jahren politischer Pause löste einen kleinen Hype aus. Seine Anhänger in der Union jubelten: Merz sei „ein Mythos“. Ein Mann, der zuspitzen kann, der eloquent ist, der Orientierung bietet. Wirtschaftsliberale, Konservative und auch andere Unzufriedene sahen in ihm, dem alten Rivalen der Kanzlerin, die richtige Antwort auf 18 Jahre Merkel. Auch die Medien stürzten sich auf ihn – er bestimmte zunächst die Schlagzeilen und Titelgeschichten.
Allerdings bringt diese Aufmerksamkeit auch Nachteile mit sich: All seine Aussagen und Tätigkeiten der vergangenen Jahre werden nun kritisch durchleuchtet. Für Alarmstimmung unter Merz-Anhängern sorgte vorige Woche die Durchsuchung des Vermögensverwalters BlackRock, dessen Aufsichtsratschef Merz ist.