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Brexit: Wer will was im Drama um den EU-Austritt der Briten?

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Bei den Austritts-Verhandlungen blicken selbst Experten teilweise nicht mehr durch. BILD erklärt, worum es beim aktuellen Streit geht.
Hick-Hack im Brexit-Poker: Am Dienstag sollte das britische Parlament über den Deal abstimmen, der mit der EU ausgehandelt worden war. Doch Premierministerin Theresa May sagte das Votum am Vorabend ab, weil sie zu wenige Unterstützer hatte und in letzter Minute noch mal mit der EU nachverhandeln will. Heute kommen die Regierungschefs in Brüssel zum EU-Gipfel zusammen. Thema natürlich: Der Brexit…
▶︎ Wer blickt überhaupt noch durch beim Briten-Austritt? BILD erklärt das Brexit-Drama in fünf einfachen Schritten.
Die Briten stimmten 2016 für einen Ausstieg aus der Europäischen Union. Die Brexit-Befürworter wollten Unabhängigkeit, die Gegner europäisches Miteinander.
Am Ende stimmten nur 51,9 Prozent für den Austritt, 48,1 Prozent dagegen. Premierminister David Cameron nahm seinen Hut – er wollte in der EU bleiben.
Camerons Nachfolgerin ist Theresa May. Sie hat in den vergangenen zwei Jahren mit der EU einen Deal erarbeitet, dem das Parlament zustimmen muss. Bis zum 29. März 2019 sollen die Briten raus aus der EU – doch eine Mehrheit für den Plan ist nicht in Sicht!
„Es werden verschiedene Lösungen debattiert. Aber keine Gruppe hat genügend Unterstützer hinter sich“, fasst es der Politologe Christian Tuschhoff von der Freien Universität Berlin im Gespräch mit BILD zusammen.
Das britische Parlament ist in Lager geteilt, die wenige bis gar keine Zugeständnisse machen. Diese Spaltung ist Teil des Brexit-Problems und geht auch tief durch die Gesellschaft. Die Konservativen, Tories genannt, stellen aktuell die Premierministerin.
▶︎ Theresa May und ihr Kabinett – nicht aber alle in ihrer Partei – favorisieren einen eher weichen Brexit, sie haben den Deal entsprechend ausgearbeitet. Sie wollen souverän sein, aber gut mit den EU-Nachbarn zusammenarbeiten.
„Großbritannien könnte künftig mehr selbst bestimmen, etwa bei der Migration. Die Briten können dann zum Beispiel entscheiden, wer aus anderen Staaten ins Land kommen darf und wer nicht. Das würde auch für Menschen aus EU-Staaten gelten“, sagt Tuschhoff.
Das Land stünde nach dem Austritt nicht mehr unter der Kontrolle des Europäischen Gerichtshofs (EuGH). „Das ist für viele Briten besonders wichtig“, erklärt der Brexit-Experte. Gleichzeitig könnte das Land bei seiner Handelspolitik aber auch wieder enge Beziehungen zu den EU-Staaten aufbauen.
▶︎ Die Labour-Partei ist die größte Oppositions-Gruppe im Parlament. Sie ist am ehesten mit der deutschen SPD vergleichbar.

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