Die andauernden Schneefälle in den Alpen gönnen den Einsatzkräften keine Ruhepause. In Frankreich kamen zwei Pistenarbeiter ums Leben beim Versuche eine Lawine zu sprengen. Alle Infos im Newsblog.
Die andauernden Schneefälle in den Alpen gönnen den Einsatzkräften keine Ruhepause. In Frankreich kamen zwei Pistenarbeiter beim Versuch ums Leben, eine Lawine zu sprengen. Alle Infos im Newsblog.
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Eine Lawine hat am späten Sonntagabend eine Bundesstraße im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land teilweise verschüttet. Es seien keine Autos begraben und keine Menschen verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin in der Nacht zu Montag. Rettungskräfte – unter anderem von der Bergwacht – waren im Einsatz. Die 15 Meter lange und fünf Meter hohe Lawine traf auf der B 305 zwischen Weißbach an der Alpenstraße und Inzell auf. Der Straßenabschnitt im Gemeindegebiet Schneizlreuth sollte zunächst bis zum Montagmittag gesperrt bleiben.
Wegen des anhaltenden Schneefalls spitzt sich die Lage in Österreich zu. Nach der Sperrung weiterer Straßen sind allein im österreichischen Bundesland Salzburg insgesamt rund 17.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Am Abend wurde auch die Straße nach Obertauern wegen Lawinengefahr gesperrt.
Im Ort Rauris allein warteten 3.000 Einheimische und 2.000 Gäste auf die Aufhebung der dortigen Straßensperren. Die Orte Unken, Lofer, St. Martin und Weißbach nahe der deutschen Grenze seien ebenfalls nicht mehr erreichbar. Gefahr drohe den Eingeschlossenen aber nicht. „Sie alle sind medizinisch versorgt und wohlauf“, sagte Markus Kurcz, Einsatzleiter des Landes.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) macht sich am Montag ein Bild von dem seit Tagen andauernden Schneechaos in den bayerischen Alpen. Wie sein Ministerium am Sonntagabend mitteilte, will Seehofer Einsatzkräfte der Bundespolizei und des Technischen Hilfswerks im Berchtesgadener Land treffen. Geplant sind Gespräche unter anderem in Berchtesgaden und Neukirchen am Teisenberg.
In Österreich sind unter anderem die bekannten Skiorte Lech und Zürs wegen einer Sperrung der Zufahrtsstraßen nicht mehr erreichbar. Das teilten die Gemeinden auf ihrer Website mit. Auch die Ortschaft Stuben am Arlberg ist wegen der Lawinengefahr von der Außenwelt abgeschnitten. Wie der ORF berichtete, ist auch die Straße nach Ischgl und Galtür gesperrt worden. Darüber hinaus werde im Lauf des Abends die Straßé nach Sölden im Ötztal gesperrt. Nach Angaben der Gemeinde Sölden wird in der örtlichen Freizeit Arena ein Notquartier eingerichtet.
In den vom neuen Schneefall betroffenen Regionen Österreichs sind zahlreiche weitere Straßensperren verhängt worden. Dazu zählt auch der Fernpass, eine wichtige Verbindung zwischen Deutschland und Österreich. Obendrein verschärfen Sturm und – in tieferen Lagen – Regen die Situation. Die örtlichen Lawinenkommissionen wollen am Montagfrüh erneut über die jeweilige Gefahrenlage beraten. In vielen Regionen liegt inzwischen zwischen zwei und drei Meter Schnee.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CSU) hat die von den heftigen Schneefällen betroffene Alpenregion besucht und weitere Hilfe der Bundeswehr zugesichert. „Die Bundeswehr bleibt so lange, wie sie gebraucht wird“, sagte die Ministerin bei ihrem Besuch in Berchtesgaden, wo derzeit Katastrophenalarm herrscht. Dutzende Soldaten helfen etwa beim Freischaufeln von Hausdächern. Zudem begannen sie am Sonntag, die Straße in den Ortsteil Buchenhöhe freizuschneiden.
Derzeit helfen rund 400 Soldaten allein im Raum Berchtesgaden, wie der Presseoffizier der Gebirgsjägerbrigade 23, Eckhard Michel, sagte. Außerdem sind Hunderte Helfer von THW, Feuerwehr und anderen Organisationen im Einsatz. Der Ort war seit einer Woche kaum noch zu erreichen. Begleitet wurde von der Leyen von Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).
An einer Skistation in den französischen Alpen sind zwei Pistenwärter bei dem Versuch ums Leben gekommen, eine Lawine vorsorglich zu sprengen. Sie hätten den Sprengstoff bei den Vorbereitungen versehentlich zu früh ausgelöst, teilte die Bergrettung mit. Demnach sollte die Lawine wie üblich am Morgen vor Öffnung der Pisten abgesprengt werden.
Das Unglück ereignete sich laut Bergrettung nahe der Skistation von Morillon unterhalb des Gipfels Pointe de Cupoire, rund 20 Kilometer nordwestlich von Chamonix. In dem Gebiet herrscht nach Angaben des Unterpräfekten seit Samstag die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Die beiden Angestellten des Skigebiets seien erfahren im Umgang mit Sprengstoff gewesen.
Noch mal Glück hatte ein 64 Jahre alter Autofahrer auf der Autobahn 3 im Landkreis Passau: Ein Schneebrocken fiel bei Tauwetter am Sonntagvormittag von einer Brücke bei Hofkirchen und landete während der Fahrt auf der Windschutzscheibe des Wagens des Mannes. Trotz des Schreckens über den Aufprall und großflächigen Rissen auf der Scheibe, habe der 64-Jährige die Kontrolle über sein Auto behalten und auf dem nächsten Parkplatz halten können, teilte die Polizei mit. Von dort ging es nur noch mit Hilfe eines Abschleppdienstes weiter – durch die zersprungene Scheibe konnte der Fahrer kaum noch etwas sehen.
An den Alpen brachte die sich kaum verändernde Wetterlage in den vergangenen Tagen erhebliche Neuschneemengen und Schneehöhen von teilweise mehr als drei Metern: „Eine solche Wetterlage gibt es nicht jedes Jahr. In der Regel kommt so etwas alle zehn bis 15 Jahre vor“, sagte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst. Ungewöhnlich sei jedoch, dass in so kurzer Zeit so viel Schnee gefallen sei.
Am Dienstag komme es zu einem vorläufigen Ende der andauernden Schneefälle. Ab Ende der Woche rechne man aber wieder mit Niederschlägen. Diese seien aber deutlich geringer, so der DWD am Sonntag.
Nach dem Lawinenunglück mit mindestens drei Toten im österreichischen Lech ist die Suche nach einem 28 Jahre alten Vermissten bis auf weiteres eingestellt. Aufgrund des heftigen Schneefalls wäre es für die Rettungskräfte viel zu gefährlich, sagte Lechs Bürgermeister Ludwig Muxel am Sonntagmittag. Es sei auch kein Zeitfenster mit besserem Wetter absehbar.
Nach einem Lawinenabgang sitzen rund 1.300 Einwohner und Touristen in dem bayerischen Wintersportort Balderschwang fest. Die Polizei hatte zunächst von 2.000 Betroffenen gesprochen. „Der Riedbergpass ist vorsorglich gesperrt, weil auch hier Lawinengefahr herrscht“, sagte ein Sprecher. Damit ist die einzige Verbindung von deutscher Seite aus zum beliebten Tourismusziel im Allgäu blockiert. Zuvor war auf österreichischer Seite bei Hittisau eine Lawine abgegangen. Verletzte gab es nicht.
Die Versorgung für die in rund 1.000 Meter Höhe liegenden Gemeinde ist vorerst gesichert. Die Stromleitungen sind intakt. „Eine Evakuierung ist derzeit nicht geplant“, hieß es. Wann der Ort wieder erreichbar ist, war zunächst unklar. Wegen der Schneelast auf den Bäumen und der Lawinengefahr ist das Befahren des Passes riskant. Eine Kommission mit Experten der Bergwacht und der Behörden wollte am Mittag das weitere Vorgehen beraten.
Die Polizei hat die Straßen ins niederbayerische Sankt Englmar gesperrt. Die Schneelast auf den Bäumen sei zu hoch, teilte die Behörde mit. Aus Sicherheitsgründen wurde der Skibetrieb in dem Wintersportort im Landkreis Straubing-Bogen eingestellt. Eine Anfahrt ist derzeit nicht möglich. Die Sperrung gilt den Angaben zufolge bis auf Weiteres.
Drei Skifahrer aus Süddeutschland sind im österreichischen Lech unter einer Lawine ums Leben gekommen. Wie die Behörden berichteten, werde ein Mann der vierköpfigen Gruppe noch vermisst.
Die vier befreundeten Skifahrer waren am Samstag den Angaben zufolge auf einer gesperrten Skiroute unterwegs. Am Abend wurden sie als vermisst gemeldet. Laut Polizei fanden die Retter die Leichen von drei Männern aus Oberschwaben im Alter von 32,36 und 57 Jahren kurz vor Mitternacht. Die noch vermisste Person ist 28 Jahre alt und ebenfalls aus Süddeutschland.
Als am Samstagabend die Frau eines Skifahrers Vermisstenanzeige stellte, gelang es den Helfern schnell, die Gruppe mittels Handy-Ortung zu lokalisieren. Eine Rettungsmannschaft stieg sofort auf. Drei Skifahrer wurden laut Polizei gegen 23 Uhr gefunden. Sie wiesen Verletzungen auf sowie Erstickungsmerkmale. Die Wintersportler hatten die gesamte Notfallausrüstung dabei. Trotz ausgelösten Airbags wurden sie verschüttet.
Die Suche nach dem vierten Verschütteten musste wegen großer Lawinengefahr abgebrochen werden. Ob sie wieder aufgenommen wird, entscheidet eine Lawinenkommission am Vormittag, wie ein Polizeisprecher sagte. „Es ist zu fragen, ob die Suche wegen der großen Lawinengefahr zu verantworten ist“, so der Sprecher.
Am Samstag herrschte in Lech oberhalb von 2.000 Metern Lawinenwarnstufe 3. Wegen weiterer Schneefälle dürfte die Lawinengefahr nicht nur in der Region Arlberg weiter zunehmen. Verbreitet wird bis zum Dienstag in Hochlagen mit rund einem Meter Neuschnee und mehr gerechnet.
Neuschnee hat in der Nacht zum Sonntag in Niederbayern zu zahlreichen Unfällen und Straßensperrungen geführt, Polizei und Feuerwehr verzeichneten deswegen mehr als 150 Einsätze. Wie die Polizei mitteilte, gab es bis zum Morgen 24 Unfälle. Ein Mensch wurde schwer verletzt.
Vielerorts stürzten Bäume auf die Straßen, weil das Gewicht des Schnees zu groß war. Etliche Straßen seien deswegen nicht passierbar. Bergungsarbeiten sind den Angaben zufolge für die Helfer derzeit zu gefährlich, weil weitere Bäume umstürzen könnten.
Ein Ende der heftigen Schneefälle in den Alpen ist nicht in Sicht. Am Montag soll die Schneefallgrenze wieder auf 500 Meter sinken. Anwohner und Polizei in den betroffenen Regionen sind seit Tagen damit beschäftigt, die weißen Massen von den Dächern zu fegen. In Kempten im Allgäu sperrte die Stadt am Samstagabend wegen der Schneelast vorsorglich elf Sporthallen. Diese sollen bis einschließlich Dienstag geschlossen bleiben, weil durch die angekündigten Niederschläge mit noch höherem Gewicht auf den Dächern zu rechnen sei, teilte ein Sprecher der Stadt mit.
Mitten hinein in der angespannten Schneelage in den bayerischen Bergen ist die Gemeinde Neureichenau im Dreiländer-Eck Deutschland-Tschechien-Österreich nach Polizeiangaben Ziel einer gemeinen Attacke geworden. Unbekannte sollen dort in der Nacht auf Freitag die Radmuttern an einem Räumfahrzeug lose geschraubt haben. Die Sabotage fiel demnach auf, als ein Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs am nächsten Tag mit dem Fahrzeug zu einem Einsatz ausfuhr und merkte, das etwas nicht stimmte.
++ Zeugenaufruf ++ Zeugenaufruf ++ Zeugenaufruf ++
➖➖ Unglaublich! Radmuttern am Räumfahrzeug gelockert ➖➖
Ein bislang…
Zurück auf dem Bauhof sei das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar geworden: Schon die kurze Fahrt mit den gelockerten Muttern habe die Felgen derart beschädigt, dass das Fahrzeug nicht mehr einsatzfähig gewesen sei, schreibt die Polizei auf Facebook. Es sei ein Schaden von etwa 1.000 Euro entstanden. Die Polizei bittet um Hilfe bei der Aufklärung.
Nach dem 50 Kilometer langen Stau auf der Autobahn 9 bei Hermsdorf in Thüringen am Mittwoch ermittelt die Polizei gegen 60 Lastwagenfahrer. Dutzende Lastwagen waren an einer Steigung ins Rutschen geraten und hatten danach quer gestanden. Laut Polizei-Angaben staute sich der Verkehr auf der A9 vorübergehend von der bayerisch-thüringischen Landesgrenze in Richtung Berlin bis südlich von Hermsdorf.
Die Polizei ermittelt, weil die Fahrer entweder die Rettungsgasse nicht eingehalten hatten oder auf der linken Fahrspur fuhren. Lastwagen-Fahrern ist es bei Schnee und Glätte verboten auf der linken Spur zu fahren. Die Betroffenen müssen nun mit einem Bußgeld von mehr als 100 Euro rechnen und bekommen eventuell Punkte in Flensburg.
In den kommenden Tagen wird es wieder heftige Schneefälle geben, außerdem gibt es für einige Regionen Sturmwarnungen. Die Gefahr von Schneeverwehungen steigt damit erneut. Außerdem könnte Regen für zusätzliches Gewicht auf Dächern sorgen – und Schneemassen instabil werden lassen. Es ist Vorsicht geboten!
Stürmischer Wind hat über Nacht in Teilen Österreich zu starken Schneeverwehungen geführt und damit die Lawinengefahr hoch gehalten. In den sogenannten Triebschneeansammlungen befinden sich instabile Schichten, warnen Experten. Schneeschichten auf Wiesenhängen und in Laubwäldern könnten deshalb auch unterhalb von 2.000 Metern plötzlich ins Rutschen geraten. Aus steilem Felsgelände könnten sich Schneebrettlawinen lösen, berichtete der Lawinenwarndienst Steiermark. Selbst ein einziger Tourengänger könnte bereits eine Lawine auslösen, warnte auch der Lawinenwarndienst von Niederösterreich.
Bayern schickt 500 zusätzliche Bereitschaftspolizisten in die verschneiten Katastrophenregionen. „Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber schon zu ernster Besorgnis“, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Samstag in Bad Tölz. Dort wollte er sich einen Überblick über die Situation verschaffen und nahm an einer Lagebesprechung der Einsatzkräfte teil.
Insgesamt sind Söders Angaben zufolge dann 5.000 Kräfte im Einsatz – und derzeit vor allem damit beschäftigt, einsturzgefährdete Dächer vom Schnee zu befreien. Bei Bedarf sollen weitere Einsatzkräfte in Bewegung gesetzt werden. Alle seien „volle Pulle im Einsatz“, sagte Söder.
„Die größte Herausforderung der nächste Tage wird die Dächerlast sein“, betonte der CSU-Politiker. „Durch den Regen wird insgesamt die Last schwerer.“ Die Einsatzkräfte seien sehr besorgt.
Laut Deutschem Wetterdienst soll es auch in den kommenden Tagen zu starken Schneefällen kommen. In Oberbayern und Schwaben gilt eine Unwetterwarnung: In Lagen ab 1.000 Metern soll es zwischen Samstagabend und Dienstag bis zu einem Meter Neuschnee geben. Der Schneefall wird heftig. Auch in anderen Regionen wird mit viel Neuschnee gerechnet. Die Lage bleibt angespannt.
Nach dem heftigen Wintereinbruch ist die Zahl der Toten in den Alpenregionen auf insgesamt 13 gestiegen. Todesursachen sind Lawinen- und Verkehrsunfälle. Ein Schneepflugfahrer in Bayern stürzte mit seinem Fahrzeug von einer Brücke. Ein neunjähriger Junge wurde ebenfalls in Bayern von einem Baum erschlagen, der unter der Schneelast kapituliert hatte. Auch in anderen europäischen Ländern hat der Winter bereits Todesopfer gefordert.
Von Samstagabend bis Montagabend soll es auch in den sächsischen Mittelgebirgen schneien, vor allem aber wieder im Alpenraum und im Bayerischen Wald – und in niedrigeren Lagen regnen. Dies könnte die Lage dramatisch verschärfen und den Schnee auf einsturzgefährdeten Dächern noch schwerer machen.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ zusichern, dass die Zahl der Einsatzkräfte notfalls aufgestockt werden könne. Sie drückte außerdem ihre Trauer über den Tod eines neunjährigen Jungen aus, der am Donnerstag bei München von einem umstürzenden Baum erschlagen wurde.
Die Fernpassstraße in Tirol (B179) wird wegen der Wetterprognosen vorsichtshalber für mehrere Tage gesperrt. Nach Angaben des österreichischen Automobilclubs ÖAMTC tritt die Sperre zwischen den Orten Bichlbach und Lermoos am Freitag um Mitternacht in Kraft und gilt bis Dienstag, 19 Uhr.
Davon betroffen sein könnten auch viele deutsche Urlauber und Pendler, da es sich bei der Fernpassstraße um eine Hauptreiseroute aus Deutschland handelt. Die deutsche Autobahn A7 wird am Grenztunnel Füssen zur österreichischen B179. Die Sperrung kann nur großräumig über Ehrwald und Garmisch-Partenkirchen umfahren werden.
Die Meteorologen rechnen in den nächsten Tagen wieder mit teils kräftigen Schneefällen in weiten Teilen der österreichischen Alpen.
Zwei Snowboardfahrer sind in Bulgarien unter einer Lawine gestorben, die sie selbst ausgelöst haben. Sie seien am Vormittag außerhalb der Skipisten im südbulgarischen Pirin-Gebirge zusammen mit zwei weiteren Männern unterwegs gewesen, berichteten bulgarische Medien. Das Unglück ereignete sich oberhalb des Skiortes Bansko. Es sei die erste Lawine in Bulgarien in diesem Winter gewesen. Skifahrer in Bulgariens Wintersportgebieten wurden bereits vor Tagen vor einer hohen Lawinengefahr gewarnt. Die tödlich Verunglückten waren den Angaben zufolge zwischen 20 und 30 Jahre alt.
Fünf Jugendliche aus Serbien, die im gleichen Skigebiet vermisst wurden, konnten hingegen gerettet werden. Die 15-Jährigen wollten zu einem Gebiet außerhalb der Pisten von Bansko, wie der Fernsehsender bTV berichtete. Ihre Rettung unterhalb des Berggipfels Todorka sei „außerordentlich riskant“ gewesen, sagte der Präsident des Bulgarischen Roten Kreuzes, Hristo Grigorow, der Nachrichtenagentur Focus in Sofia. Die Teenager würden mit Schlitten in ein Krankenhaus gebracht.
Große Teile Süddeutschlands versinken im Schnee. Und der macht auch vor Verkehrsschildern nicht Halt. Muss man aber ein Schild beachten, das man nicht sehen kann? Und droht ansonsten ein Bußgeld?
Der Fahrer eines Schneepflugs ist in Bayern tödlich verunglückt. Der 48-Jährige kippte am Freitagmorgen in Lenggries mit seinem Fahrzeug beim Schneeräumen von einer Brücke und stürzte in einen Wasserlauf der Isar. Das teilte die Polizei in Rosenheim mit. Der Fahrer wurde im Führerhaus eingeklemmt und konnte sich daher nicht aus eigener Kraft befreien.
Der Einsatz gestaltete sich sehr schwierig, weil die Rettungskräfte den Einsatzort nur schwer erreichen konnten. Mit Hilfe eines Krans wurde der Lastwagen schließlich angehoben, so dass der Mann herausgeholt werden konnte. Der 48-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus nach Innsbruck in Österreich gebracht, wo er an den Folgen des Unfalls starb.
Die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck rüstet sich gegen die Lawinengefahr. In den kritischen Gebieten liegen durch Schneefälle und Verwehungen 4 bis 6,5 Meter Neuschnee, teilte das Land mit. Größere Lawinen seien bisher nicht abgegangen, größere Sprengungen aber auch nicht möglich. „Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass der ganze Schnee noch oben ist“, sagte Elmar Rizzoli, Amtsvorstand für Allgemeine Sicherheit, der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Für drei Stadtteile wurden Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet, die Bewohner in einigen Lawinengefahrenzonen sollen die Türen und Fenster geschlossen halten und unnötige Aufenthalte im Freien in den betroffenen Zonen vermeiden. Mögliche Lawinen würden zwar die Stadtteile nicht unmittelbar bedrohen, sagte Rizzoli. Deren Ausläufer, das heißt eine schwache Druckwelle oder eine Schneewolke, könnten aber sehr wohl bis in bewohnte Gebiete vordringen. Die Lage sei aber nicht dramatisch.
Das österreichische Bundesheer hat eine große Schülergruppe aus dem Ruhrgebiet mit zwei Hubschraubern von einer Alm ausgeflogen. Die Gruppe mit insgesamt 66 Menschen habe seit Samstag im Hochberghaus in Grünau im Almtal festgesessen, sagte Bürgermeister Wolfgang Bammer der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Jugendlichen aus Witten waren für einen Skikurs nach Oberösterreich gereist.
Wegen der großen Lawinengefahr und der dadurch geschlossenen Lifte konnten sie aber nicht auf die Pisten. Bei dem abenteuerlichen Aufenthalt seien nach einigen Tagen Handy und Fernsehen nicht mehr verfügbar gewesen, sagte Bammer. Lediglich ein Notstromaggregat habe das Haus noch mit Strom versorgt. „Endlich mal ohne Netz, so sitzen wir kuschelig bei Gesellschaftsspielen und Candlelight“, schreiben die Schüler auf der Homepage ihrer Schule. „Wir duschen im Schnee.:)“
Ein Sprecher des Bundesheeres sagte, dass es den Schülern der Gesamtschule Hardenstein nicht möglich gewesen sei, mit Skiern abzufahren. Auch eine Bergung mit einer Pistenraupe oder ähnlichem Gerät sei nicht möglich gewesen. Bürgermeister Brammer sagte nun: „Sie sind alle mit einem großen Lächeln aus dem Hubschrauber gestiegen.“
Durch die Last des Schnees drohen nicht nur vielerorts Dächer einzustürzen. Im Raum Berchtesgaden etwa sind mehr als 450 Gebäude bedroht, teilten Einsatzbehörden mit. Bisher wurden knapp 100 von der Last befreit. Doch auch Bäume krachen zum Teil zusammen – und können etwa auf Straßen stürzen. Mancherorts kommen nun Hubschrauber zur Hilfe – und wehen den Schnee einfach weg. So wie hier an einer Straße bei der Gemeinde Jachenau in Bayern…
Polizeihubschrauber wedelt den Schnee von den Bäumen. Wir geben von unten Anweisungen, wo genau er fliegen soll. pic.twitter.com/sHnzQISmVc
…oder hier in Österreich, wo das Bundesheer im Einsatz ist.
So sieht es aus dem Cockpit einer Alouette3 aus, wenn sie den Schnee von den Bäumen fegt. #Bundesheer pic.twitter.com/diPpW9YiUl
Auf diesem Video befreit ein Blackhawk-Hubschrauber im Tiefflug die Bäume neben der Autobahn 12 in Tirol vom Schnee.
???? Spektakulärer Winterdienst-Einsatz auf der A 12 Inntal Autobahn im Raum Kufstein. Wir haben Unterstützung aus der Luft bekommen. Ein Blackhawk-Hubschrauber befreit im Tiefflug die Bäume entlang der Autobahn von der schweren Schneelast. Ein herzliches Danke für diesen „Downwash“! ????
Kanzlerin Angela Merkel hat nach dem Tod eines neunjährigen Jungen in Bayern ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Merkel spreche den Angehörigen ihr Beileid aus, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Der Neunjährige war am Donnerstag bei München von einem Baum erschlagen worden, der unter seiner hohen Schneelast umgestürzt war. Kanzlerin und Bundesregierung dankten den Helfern für ihren Einsatz, sagte Demmer. Sie sicherte zu, dass die Zahl der Einsatzkräfte von Bundeswehr, Technischem Hilfswerk oder Bundespolizei notfalls aufgestockt werden könne.
Der Schnee auf den Dächern wird vielerorts zum Problem. Helfer kommen mit dem Räumen nicht nach. Und die ersten Hallendächer krachen unter der Last zusammen. Im österreichischen Rosenau wäre das fast böse geendet. Eine Produktionshalle stürzte dort am Donnerstagnachmittag ein. Kurz zuvor hatten Soldaten des Bundesheeres damit begonnen, das 20.000 Quadratmeter große Flachdach vom Schnee zu befreien, wie ORF.at berichtet. Sie mussten demnach jedoch abrücken. Als das Dach dann einstürzte, waren weder auf dem Dach noch in der Halle noch Menschen. Niemand wurde verletzt. Die Maschinen des holzverarbeitenden Betriebs wurden jedoch stark beschädigt, berichtet das ORF. Der Betrieb steht still.
Auch in Inzell im bayerischen Landkreis Traunstein ist in der Nacht zum Freitag das Dach einer Lagerhalle eingestürzt. Dach Gewicht des Schnees war zu viel für das Dach, berichtet der Bayerische Rundfunk. Schon am Donnerstag war im oberfränkischen Weidenberg das Dach eines Stalles unter der Schneelast eingebrochen. Die Feuerwehr befreite neun Rinder und drei Kälber aus einem Stall. Die Tiere überstanden es laut Polizei unbeschadet.
Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen hat nun auch den Katastrophenfall ausgerufen. In Bayern gilt damit nun in fünf Landkreisen der Katastrophenfall. Schon länger er in den Kreisen Miesbach, Berchtesgadener Land und Traunstein. Am Freitagmorgen kam der Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen hinzu.
Der Katastrophenfall wird vom Landrat ausgerufen. Der Katastrophenfall bewirkt, dass das Landratsamt fortan die Rettungs- und Hilfskräfte zentral koordiniert. Zudem kann der Kreis im Katastrophenfall die Bundeswehr zur Hilfe anfordern, was in mehreren Kreisen schon passiert ist.
Im südlichen Oberbayern sind wegen der Schneemassen auf den Dächern viele Turnhallen gesperrt. Im Landkreis Traunstein waren am Donnerstag mehr als neun Hallen gesperrt, wie ein Sprecher des Landratsamtes sagte. Zu groß sei die Gefahr, dass Dachlawinen die Besucher treffen könnten. „Unsere Hausmeister sind mit dem Räumen nicht mehr hinterhergekommen.“
Auch im Landkreis Miesbach blieben Turnhallen geschlossen. Bei der Räumung hätten deren Dächer hohe Priorität, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes. Die Turnhallen müssten als mögliche Notunterkünfte – unter anderem für evakuierte Bürger oder Rettungskräfte – freigehalten werden.
Vor allem in den Landkreisen Miesbach und Berchtesgadener Land sind die Helfer im Dauereinsatz. In Miesbach waren bis zum Donnerstagnachmittag etwa 1100 Helfer im Einsatz. Immer wieder erreichen das Landratsamt auch Anfragen von Privatleuten, ob ihre Hausdächer vom Schnee befreit werden könnten. „Dafür haben wir aber leider gar keine Kapazitäten“, sagte die Sprecherin und empfahl, sich an private Dienstleister zu wenden. In der Region Berchtesgaden gibt es laut einem Sprecher Anfragen zur Räumung von rund 250 Dächern, darunter von Privatleuten und Gewerbetreibenden.
Sie sind seit Tagen in der Gemeinde Hohentauern eingeschlossen. Heute soll der schwächere Schneefall nun ermöglichen, dass rund 280 Touristen aus Hohentauern gebracht werden. Unimogs des Bundesheeres sollen laut ORF.at gegen 13 Uhr damit beginnen. Zum ersten Mal seit einer Woche zeigte sich demnach in dem Ort in der Steiermark die Sonne am Himmel.
Mehrere Hubschrauber sollen in Österreich wegen des besseren Wetters auch wieder zu Erkundungsflügen starten können. Die Flüge sind wichtig, um die Lawinengefahr einschätzen zu können und mögliche Lawinensprengungen zu planen.
Die Lawinengefahr ist in weiten Teilen der bayerischen Alpen nach Einschätzung von Experten gesunken. Der Lawinenwarndienst Bayern stufte die Gefahr nur noch für die Berchtesgadener Alpen als groß ein, das ist die zweithöchste von fünf Gefahrenstufen. Für den übrigen Alpenraum gilt erhebliche Gefahr, also Warnstufe 3. In den vergangenen Tagen waren die Fachleute flächendeckend von einer großen Lawinengefahr ausgegangenen, was Stufe 4 entspricht.
In weiten Teilen Österreichs zeigt sich ein ähnliches Bild – aber auf höherem Niveau. In den am stärksten betroffenen Gebieten gilt nun zumeist die zweithöchste Warnstufe 4. Am Donnerstag war vielerorts noch die höchste Stufe 5 in Kraft gewesen.
Die Behörden in Bayern und Österreich warnten aber weiterhin. Vom Lawinenwarndienst Bayern hieß es: „Aufgrund der möglichen großen Reichweiten von Lawinen erfordern Unternehmungen im Gebirge zur Zeit besondere Vorsicht und überlegte Routenwahl.“ Der Lawinenwarndienst Salzburg teilte mit: „Der Schneedeckenaufbau ist extrem labil, und Lawinen können ganz leicht ausgelöst werden. Wir raten dringend von Fahrten im freien Gelände ab.“
Die Schneesurfer ❄️???? ????
Die beste Möglichkeit um ein Pferd müde zu bekommen, man braucht bloß 1 Meter Schnee ????????
Nicht nur in München sorgt das Wetter für Flugausflälle: Weil es stärker schneien und glatt werden sollte, sei in Frankfurt etwa jede zehnte Flugverbindung annulliert worden, sagte ein Sprecher am Freitagmorgen. Insgesamt seien rund 120 Flüge betroffen.
Obwohl die Wetterlage am Morgen ruhiger als erwartet gewesen sei und der Schnee in Regen übergegangen sei, sollten die Annullierungen verschiedener Airlines für reibungslose Abläufe im Flugbetrieb sorgen, so der Sprecher weiter. Für die übrigen über den Freitag geplanten 1160 Flugverbindungen seien aber keine größeren Verzögerungen zu erwarten. Starts und Landungen seien unter Berücksichtigung witterungsbedingter Vorsichtsmaßnahmen gefahrlos möglich, sagte der Sprecher.
Wegen der schwierigen Witterungsverhältnisse sind am Flughafen München für den Freitag 90 Flüge gestrichen worden. Das teilte ein Sprecher des Airports am Morgen mit. Im Moment sei der Himmel zwar blau, weiterer Schneefall sei zunächst nicht in Sicht, „aber die Entscheidung, Flüge zu streichen, liegt in der Hand der jeweiligen Airline.“ Mehrere Fluggesellschaften hätten Flüge für Freitag annulliert.
Weil Fluglotsen in Italien am Nachmittag in den Streik treten, seien unabhängig der 90 wetterbedingten Ausfälle weitere 20 Flugverbindungen gestrichen worden, sagte der Sprecher.
Das Betreten von verschneiten Wäldern kann in Süddeutschland zurzeit lebensgefährlich sein. Darauf hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände hingewiesen. Präsident Philipp Freiherr zu Guttenberg sagte der „Bild“-Zeitung: „Momentan haben wir noch keine seriöse Schadensschätzung, da wir unsere Mitglieder und die Bevölkerung eindringlich davor warnen, in den Wald zu gehen. Hier besteht akute Lebensgefahr.“
Im Kampf gegen die Schneemassen in Bayern hoffen die Rettungskräfte auf besseres Wetter am Freitag. Laut Vorhersagen sollen die Schneefälle vorübergehend etwas nachlassen. Noch unklar ist, wann der Zugverkehr in Süd- und Ostbayern wieder überall rollt. Weil die Bahn auf den verschneiten Strecken nicht mehr mit dem Räumen hinterherkommt, sind viele Verbindungen unterbrochen. Auch viele Straßen sind wegen der Schneemassen und umgestürzten Bäume gesperrt. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und weitere Helfer sind im Dauereinsatz, um einsturzgefährdete Dächer von den Schneelasten zu befreien.
Wegen einer Sperrung der Autobahn 8 am Chiemsee im Landkreis Rosenheim haben am Donnerstagabend zahlreiche Menschen bei teils starkem Schneefall im Stau festgesessen. Der Streckenabschnitt zwischen Bernau am Chiemsee und Frasdorf in Richtung München sei nach Unfällen seit Stunden total gesperrt, teilte die Polizei am späten Abend mit. Das Bayerische Rote Kreuz baute demnach Pflegestützpunkte auf. Die Helfer sollten den Stau abgehen und die Menschen versorgen, hieß es. Das Rote Kreuz twitterte, dass unter anderem für warme Getränke gesorgt werde.
Die Polizei konnte zunächst nicht sagen, wie lange die Strecke gesperrt bleiben sollte. Sie bezeichnete die Situation vor Ort als sehr schwierig. Experten mit Bergungs- und Abschleppgerät seien unterwegs und teilweise auch bereits vor Ort, um verunglückte Lkw zu bergen, hieß es. Zunächst staute es sich auf mehreren Kilometern. Eine Umleitung war eingerichtet.
Wegen der starken Schneefälle gilt seit dem späten Donnerstagabend auch im südbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen der Katastrophenfall. Neben der Gemeinde Jachenau, wo der Katastrophenfall schon vor Tagen ausgerufen wurde, hätten nun auch weitere Gemeinden im Kreis mit den Schneemassen zu kämpfen, teilte das Landratsamt in der Nacht mit. Große Probleme gebe es mit Zufahrtsstraßen und den Schneelasten auf den Dächern. Bad Tölz-Wolfratshausen ist nach den Kreisen Miesbach, Berchtesgadener Land und Traunstein der vierte Landkreis in Bayern, in dem der Katastrophenfall ausgerufen wurde.
„Die Katastrophenschutzbehörde koordiniert nun die Einsätze der Rettungs- und Einsatzkräfte sowie weiterer Dienststellen und kann gegebenenfalls auch noch einmal zusätzliche Hilfe zum Beispiel von Seiten der Bundeswehr anfordern“, sagte Landrat Josef Niedermaier.
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Deutschland — in German Wetterlage im Newsblog: Lawinengefahr! Skiorte nicht mehr erreichbar