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Hunderte rotteten sich plötzlich zusammen: Was wir über Stuttgart-Eskalation wissen – und was nicht

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Eingeschlagene Schaufenster, fliegende Pflastersteine und auch Plünderungen: In der Nacht zum Sonntag liefern sich im Herzen von Stuttgart dutzende Kleingruppen Straßenschlachten mit der Polizei. Alle Informationen im News-Ticker von FOCUS Online.
Stuttgart steht nach den Krawallen von Sonntagnacht noch immer unter Schock. Hunderte Menschen hatten sich Straßenschlachten mit der Polizei geliefert,19 Beamte wurden verletzt.24 Personen wurden festgenommen – nun beginnt die Suche nach den Ursachen.16-Jährigem wird nach Randale-Nacht versuchter Totschlag vorgeworfen
16.08 Uhr: Nach den Auseinandersetzungen in Stuttgart muss sich ein 16-Jähriger wegen versuchten Totschlags verantworten. Er soll während der Randale in der Innenstadt einen bereits am Boden liegenden Studenten gezielt gegen den Kopf getreten haben. Er habe dabei den möglichen Tod des Studenten zumindest billigend in Kauf genommen, teilte die Staatsanwaltschaft in Stuttgart mit.
Insgesamt seien am Montag Haftbefehle gegen sieben mutmaßliche Randalierer beantragt worden, ein Haftbefehl sei bereits am Sonntagabend erlassen und ein weiterer gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.
Baerbock wirft Seehofer Selbstinszenierung vor
15.55 Uhr: Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat Innenminister Horst Seehofer (CSU) in der Debatte um Ausschreitungen in Stuttgart und eine „taz“-Kolumne Selbstinszenierung vorgeworfen. Was in Stuttgart geschehen sei, sei „Ausdruck von Hass und entfesselter Gewalt“ und durch nichts zu entschuldigen, sagte Baerbock. Angesichts zunehmender Polarisierung bräuchte es eigentlich einen Innen- und Verfassungsschutzminister, der über eine starke Demokratie spreche und Debatten über Antirassismus, eine starke Polizei und eine Fehlerkultur in der Polizei und Respekt in der Gesellschaft anrege. Seehofer aber setze auf Selbstinszenierung.
Die Ankündigung des CSU-Politikers, die Autorin einer umstrittenen Kolumne anzuzeigen, verurteilte Baerbock: „Ich halte das wirklich für falsch, ich halte es auch für gefährlich“, sagte sie. „Wir haben eine Meinungs- und Pressefreiheit, die es staatlicherseits zu achten gilt, auch wenn es mal weh tut.“
Deutschland habe eine weltweite Vorbildfunktion mit Blick auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundgesetz. Seehofer wolle am Montagnachmittag entscheiden, ob er Anzeige erstattet, hatte dies aber am Wochenende schon angekündigt. Über den „taz“-Artikel sagte sie, er sei „in einer menschenverachtenden Sprache geschrieben“ und schere „eine ganze Berufsgruppe über einen Kamm“. So solle man in einer Gesellschaft nicht übereinander sprechen. „Vermummte mit Metallstangen“: Augenzeuge berichtet über Stuttgarter Skandal-NachtKretschmann sieht Landfriedensbruch: „Gehört zu den schweren Straftaten“
14.41 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Stuttgarter Auseinandersetzungen als Gewaltorgie bezeichnet und den Randalierern Landfriedensbruch vorgeworfen. „In meinen Augen war das Landfriedensbruch, was da geschehen ist, und das gehört zu den schweren Straftaten“, sagte der Regierungschef am Montag bei einem Besuch der Stuttgarter Königstraße. Dort waren in der Nacht zum Sonntag Hunderte durch die zentrale Einkaufsstraße gezogen, hatten Schaufenster zerstört und Geschäfte geplündert.
Beim Landfriedensbruch geht es um Straftaten, die aus großen Menschenmengen heraus begangen werden. Dadurch wird laut Gesetz die öffentliche Sicherheit gefährdet. Der Straftatbestand kommt vor allem bei Schlägereien zwischen Fußball-Hooligans, Rockergruppen oder auch beim Aufeinandertreffen von Demonstranten vor. Landfriedensbruch wird laut Strafgesetzbuch mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
„Vermummte mit Metallstangen“: Ladenbesitzer sagt, wie er sich vor Mob rettete
Nach den Randalen in der Stuttgarter Innenstadt ist der Schock groß. Betroffene Ladeninhaber können noch nicht ganz fassen, was da passiert ist. Augenzeugen berichten, wie sie den aggressiven Mob erlebt haben.“Vermummte mit Metallstangen“: Augenzeuge berichtet über Stuttgarter Skandal-Nacht“Alarmsignal für den Rechtsstaat“: Seehofer verlangt harte Strafen für Randalierer
13.54 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat nach den Auseinandersetzungen in Stuttgart harte Strafen für die Randalierer verlangt. „Ich erwarte, dass die Justiz den Tätern, die gestellt werden konnten oder noch können, auch eine harte Strafe ausspricht“, sagte der CSU-Politiker am Montag in Stuttgart. „Da geht es auch um die Glaubwürdigkeit unseres Rechtsstaates.“
Die Entwicklung vom Wochenende und auch in den Monaten zuvor sei ein „Alarmsignal für den Rechtsstaat“, sagte Seehofer. Es gehe nicht nur um Gewalt gegen die Polizei, sondern auch um die Verunglimpfungen der Beamten mit Worten. „Aus Worten folgen immer auch dann Taten.“ An den Krawallen in der Nacht zum Sonntag waren nach Angaben der Polizei 400 bis 500 Menschen beteiligt.24 Menschen wurden vorläufig festgenommen. Vize-Gewerkschaftschef Radek: Befinden uns „in einem gesellschaftlichen Reizklima“
13.32 Uhr: Im Interview mit den Sendern „ntv“ und „RTL“ sagte der Vize-Chef der Polizeigewerkschaft, Jörg Radek: „Wir müssen feststellen, dass wir uns in einem gesellschaftlichen Reizklima befinden.

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