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Zahl lesbenfeindlicher Übergriffe in Berlin steigt

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In Berlin steigt die Zahl lesbenfeindlicher Übergriffe – wobei die Dunkelziffer höher liegen dürfte. Die Linke erwartet von der Polizei, Notrufe ernst zu nehmen.
Die lesbenfeindliche Gewalt in Berlin ist seit 2017 leicht gestiegen. Das ergab jetzt die Antwort der Berliner Senatsverwaltung auf eine Anfrage von Carsten Schatz, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und Bezirksvorsitzender der Linksfraktion Treptow-Köpenick, die dem Tagesspiegel vorliegt. Der Senatsverwaltung zufolge gab es seit dem 1. Januar 2017 mindestens 43 registrierte „Fälle der Hasskriminalität gegen die sexuelle Orientierung/ Identität mit weiblichen Opfern“, sechs davon in diesem Jahr. Die Dunkelziffer liegt höher So wurden im Jahr 2017 zehn Fälle aufgeführt, im darauffolgenden Jahr elf und im Jahr 2019 wurden 16 Fälle registriert. „Die Delikte verteilen sich über nahezu die gesamte Stadt, besonders betroffen sind Mitte und Neukölln“, sagt Schatz „Schilderungen aus der lesbischen Community legen den dringenden Verdacht nahe, dass die Dunkelziffer höher liegt.“ Der Anstieg von Hasskriminalität gegen die sexuelle Orientierung beziehungsweise gegen die Geschlechtsidentität zeigt sich auch im Hinblick auf die Zahl homo-und transfeindlicher Übergriffe in Berlin: Von Januar bis Oktober 2019 wurden insgesamt 261 Fälle von der Polizei erfasst.2018 waren es im selben Zeitraum 184 Fälle. Auch auf Bundesebene ist die Anzahl der Straf- und Gewalttaten gegen LGBTIQ* im vergangenen Jahr stark angestiegen. Der Bundesregierung zufolge gab es 2019 mindestens 564 politisch motivierte Straftaten, darunter 147 Gewalttaten. [Wer mehr über queere Themen erfahren will: Der Tagesspiegel-Newsletter Queerspiegel erscheint monatlich, immer am dritten Donnerstag. Hier kostenlos anmelden: queer.tagesspiegel.de] Auf die Frage danach, welche Schlussfolgerungen die Berliner Polizei für ihre Präventionsarbeit im Umfeld der jeweiligen Einrichtungen ziehe, betont die Senatsverwaltung die „sehr gute“ Zusammenarbeit seitens der Polizei Berlin mit der Beratungseinrichtung L-Support e.

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