In einer Telefonkonferenz stellten Premierminister Johnson und Kabinettsminister Gove Unternehmer auf einen No-Deal-Brexit ein. Was die Regierung als große Chance beschreibt, sorgte auf Wirtschaftsseite für große Verunsicherung. Teilnehmer zeigen sich regelrecht empört über die Veranstaltung.
Am Dienstag forderte Kabinettsminister Michael Gove die britische Wirtschaft dazu auf, sich auf einen möglichen No-Deal-Brexit vorzubereiten. In einer 20-minütigen Telefonkonferenz mit Handelsorganisationen und Vorgesetzten von 250 führenden britischen Unternehmen stellte er gemeinsam mit Premierminister Boris Johnson einen EU-Austritt ohne Einigung in Aussicht. Doch während die Unternehmer auf Unterstützung und beruhigende Worte hofften, nahmen sie das Gespräch eher als eine Art Inszenierung wahr. Als den gescheiterten Versuch, den EU-Austritt als große Chance darzustellen. Der Brexit sei wie ein Umzug, sagte etwa Gove den Firmenbossen: „Zunächst ist es ein riesiger Aufwand – aber Sie erhalten ein Upgrade“. Auf Seiten der Unternehmer löste das jedoch eher Verunsicherung aus. Gegenüber der „Financial Times“ sagte etwa Carolyn Fairbairn, Direktorin der Confederation of British Industry (CBI): „Es ist wirklich schwer für die Unternehmen, sich vorzubereiten – denn sie wissen nicht, worauf“. „Schockierend, peinlich und nicht konstruktiv“ Gegenüber der britischen Zeitung „The Telegraph“ beschrieb ein Teilnehmer die Veranstaltung als „schockierend, peinlich und nicht konstruktiv“.
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USA — mix „Peinlich, schockierend“: Brexit-Boris sorgt mit Unternehmer-Auftritt für Empörung