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Beschluss zu Frauenquote in Vorständen

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Die Regierung führt endlich eine Frauenquote für Unternehmensvorstände ein. Doch es braucht mehr, um die männlichen Firmenkulturen zu stürzen.
Man hört förmlich das Stöhnen in den schwarzbeanzugten Pinguin-Etagen der Großunternehmen: Warum um Himmels Willen muss das nun auch noch sein? Die schwarz-rote Koalition hat das Unvorstellbare getan und sich auf eine verbindliche Frauenquote in Vorständen geeinigt. In den Leitungsgremien börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern muss künftig ein Mitglied weiblich sein. Kommende Woche soll der in einer Arbeitsgruppe errungene Durchbruch den Koalitionsspitzen zur Entscheidung vorgelegt werden. Ist Corona nicht Plage genug? Braucht es ausgerechnet jetzt ein Gesetz, das Firmen zwingen soll, Frauen ins Allerheiligste, die Vorstandsetagen, einzulassen? Ja, das braucht es. Leider.2001 verhinderte die Wirtschaft ein Gleichstellungsgesetz, indem sie gelobte und beteuerte, den Anteil der Frauen in den Führungsetagen freiwillig zu erhöhen. Was, wie so oft bei Selbstverpflichtungen, nicht geschah. Bis heute gilt vorwiegend und nicht nur im Dax: Sie müssen leider draußen bleiben. Im Vergleich mit britischen, amerikanischen oder skandinavischen Konzernen wirken deutsche Unternehmen in dieser Hinsicht zum Mitschämen bieder, spießig, vorgestrig. Nach wie vor liegt der Mehltau des Patriarchats auf den Unternehmen wie die Schuppen auf den Anzugschultern. Dabei ist es egal, ob die Zweireiher durch hippe Hoodies ersetzt werden; in den Köpfen der Rekrutierer und Aufseher ändert sich wenig. Auch in den jungen IT-Firmen haben bisher vorwiegend Männer das Sagen. Business as usual, seit Jahrhunderten. Nichts scheint zu helfen. Nicht, dass Frauen mittlerweile oft die besseren Uniabschlüsse vorweisen.

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