In Bayern brach vor Weihnachten erneut die digitale Lernplattform zusammen; nur ein Problem von vielen beim Corona-Fernunterricht. Die CSU will nun eine Kraftanstrengung, um die Digitalisierung der Bildung voranzubringen – bundesweit.
Die CSU ist die Partei, die besonders auf die Zuständigkeit der Länder in der Bildungspolitik pocht. Nach dem Motto: Was kümmern uns die Probleme in anderen Ländern, wenn es in Bayern gut läuft. Doch die Corona-Krise hat offengelegt, dass auch im Freistaat die digitale Bildungsherrlichkeit noch in der Zukunft liegt. Dass am ersten Tag des Dezember-Lockdowns Bayerns Lernplattform Mebis zusammenbrach, war peinlich und bezeichnend. Zwar ist ein Politiker der Freien Wähler für das Kultusministerium zuständig, doch der schlägt sich mit den Hinterlassenschaften von CSU-Ministern herum. So kommt nun auch die CSU zu der Einsicht, dass Bildung stärker zentral organisiert werden muss. Die Landesgruppe im Bundestag hat für ihre Klausur in der kommenden Woche ein Papier erstellt, das dem Föderalismus zwar eine gewichtige Rolle einräumt, aber Neuerungen enthält, die nur im Verbund aller Länder und somit zentral organisiert werden können. Das Papier liegt WELT AM SONNTAG exklusiv vor. „Corona war die Betriebsprüfung für unser Bildungssystem und hat die Stärken, aber auch die Schwächen offen gezeigt. Wir wollen 2021 zum Jahr der Bildung machen und unser Bildungssystem ambitioniert weiterentwickeln – nach der klaren Maßgabe: moderner, flexibler, digitaler“, sagte Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Die Digitalisierung trete „in eine exponentielle Phase ein“, ist die CSU überzeugt. „60 Prozent unserer heutigen Grundschulkinder werden später in Berufen arbeiten, die es heute noch gar nicht gibt“, heißt es in dem Papier.
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Deutschland — in German CSU will neue Schulfächer – und Computerspiele im Unterricht